Generali Open: Rodionov grübelt nach Pleite über seine Form

Juriy Rodionov zeigte sich nach seiner Erstrundenniederlage bei den Generali Open in Kitzbühel gegen Landsmann Dennis Novak enttäuscht. Nicht nur über die Zweisatz-Niederlage, sondern auch über seine mentale Formkrise seit seinem Daviscup-Einsatz Anfang Februar machte sich der Niederösterreicher Gedanken.

von Robert M. Frank
zuletzt bearbeitet: 30.07.2019, 10:40 Uhr

Jurij Rodionov gibt am Freitag wohl sein Davis-Cup-Debüt
Jurij Rodionov

Bei den Generali Open hatte es nur knapp 72 Minuten gedauert, dass Juriy Rodionov (ATP 280) in der ersten Runde gegen seinen Landsmann Dennis Novak (ATP 119) mit 3:6, 4:6 den Centercourt in Kitzbühel als Verlierer verlassen hatte. Die Niederlage lag zum einen an der starken Spielweise Novaks, allerdings auch an dem gerade zur Beginn der Partie zu passiven Auftritt Rodionovs. Das bestätigte auch Novak: "Am Anfang habe ich Glück gehabt, weil Juriy schlecht gestartet ist", meinte der 25-Jährige. 

Das gab wenige Augenblicke auch der 20-jährige Niederösterreicher Rodionov zu Protokoll: "Ich war ein bisschen erkältet und konditionell meilenweit hinter Dennis. Ich konnte nicht mein Bestes Tennis spielen." Wie bereits im Vorjahr scheiterte Rodionov an gleicher Stelle an Novak. Im Vergleich zu seinem fünf Jahre älteren Landsmann, der sich in Richtung der Top 100 bewegt, stagnierte die Leistung bei Rodionov zuletzt. In dieses Jahr als Nummer 208 in der ATP-Weltrangliste gestartet, ist Rodionov auf Position 280 abgerutscht.

In Kitzbühel betrieb der Linkshänder nach seiner Niederlage Ursachenforschung. Ein Thema waren die ständigen Wechsel im Trainerteam in der jüngsten Vergangenheit. "In den letzten zwei Jahren hat sich da ständig etwas geändert. Das war ein bisschen stressig bei mir", sagte Rodionov. Zum anderen blickte der Tennisprofi aus Matzen auch noch zurück auf das Spiel mit der österreichischen Davidsup-Mannschaft im Februar gegen Chile. Kurzfristig für Dominic Thiem eingesprungen. hatte er dort seine beiden Einzel verloren. Dieser Stachel der beiden Niederlagen unter der rot-weiß-roten Fahne sitzt tief, wie er es beschrieb. "Das hat auf jeden Fall auch etwas mit dem Daviscup zu tun. Ich hatte viel Erwartungsdruck und bin dem nicht gerecht geworden. Mental habe ich es nicht dapacken können, dass knapp neun Millionen Menschen auf mich gezählt haben. Danach hatte ich einen mentalen Knacks, dem ich immer noch hinterherlaufe", meinte Rodionov.

Im Anschluss an diese beiden Partien verlor Rodionov mit Ausnahme beim Challenger in Recanati jedes Mal spätestens sein zweites Spiel bei einem Turnier. Er habe oft daran geglaubt, dass irgendwann die persönliche Wende naht. Doch davon weit gefehlt. "Jedes Mal, wenn ich denke, dass ich alles überwunden habe kommt wieder ein Rückschlag", sagte Rodionov. Gut aufgehoben fühlt er sich in seinem aktuellen Trainerteam mit Martin Gattringer und Andreas Berenz jedenfalls. "Es geht nicht ums Sportliche, sondern ums Mentale. Am Team kann es nicht liegen, es liegt definitiv an mir", sagte Rodionov. 

von Robert M. Frank

Montag
29.07.2019, 22:00 Uhr
zuletzt bearbeitet: 30.07.2019, 10:40 Uhr