Platz 230 in der Weltrangliste für den Besten – Ungarns Tennis hat bei den Herren an der Spitze massive Probleme. Doch ein Junge könnte diese schon bald lösen: Marton Fucsovics. Der 18-Jährige sorgte mit einem 6:4, 6:4 gegen den Australier Ben Mitchell, der als erster Qualifikant triumphieren hätte können, für den ersten Wimbledon-Sieg eines Spielers seines Landes. Doch damit nicht genug: Im Mädchen-Doppel gewann seine Landsfrau Timea Babos mit der US-Amerikanerin Sloane Stephens nach den French Open in Paris nun auch auf dem „Heiligen Rasen“. Im Einzel setzte sich die Tschechin Kristyna Pliskova gegen die Japanerin Sachie Ishizu mit 6:3, 4:6, 6:4 durch. Im Jungen-Doppel gelang Liam Broady und Tom Farquharson in einem rein britischen Finale gegen Lewis Burton/George Morgan der erste Heimsieg seit 1995 – und damit das, was den britischen Herren bei den Erwachsenen seit Fred Perry 1934 stets verwehrt blieb.

Ein motivierendes Treffen

„Ich bin wahnsinnig happy“, konnte Fucsovics sein Glück noch gar nicht richtig fassen. „Ich hab heute sehr gut gespielt, hoffentlich geht das dieses Jahr so weiter. Dabei war ich im ganzen Match sehr nervös, sogar bei Matchball. Danach hab ich gar nicht gewusst, was ich machen soll.“ Fucsovics erzählt: „Im Vorjahr hab ich bei den US Open das Doppel gewonnen – das war auch das erste Mal für Ungarn. Und jetzt das zweite Mal. Ungarns Tennis ist noch nicht so bedeutend. Ich hoffe, ich kann der erste wirklich gute Spieler werden.“ Auf jeden Fall ist Ungarns Tennis auf dem Vormarsch. Und wenn Fucsovics sich so weiterentwickelt wie bisher, könnte er eines Tages sogar Wimbledon im Einzel gewinnen und Ungarn zu einer Tennis-Großmacht machen.