Nach kontroversem Abbruch: Shelton im Kurzeinsatz, auch Fritz macht's zügiger
Ben Shelton hat in Wimbledon einen besonders kurzen Arbeitstag erlebt. Auch Taylor Fritz machte es diesmal einigermaßen kurz und schmerzlos.
von SID / tennisnet
zuletzt bearbeitet:
04.07.2025, 18:07 Uhr

Shelton, der Weltranglistenzehnte, stand bei der Fortsetzung seines Zweitrundenduells mit dem Australier Rinky Hijikata am Freitagnachmittag für nur eine Minute und vier Punkte auf dem Platz - die Partie war am Donnerstagabend beim Stand von 6:2, 7:5, 5:4 und Aufschlag Shelton wegen Dunkelheit zum Unmut des 22-Jährigen abgebrochen worden.
Am Freitag servierte Shelton das Match dann mit drei Assen und einem Aufschlag-Winner aus - das Aufwärmen hatte mit rund fünf Minuten deutlich länger gedauert. Nach dem verwandelten Matchball ließ sich Shelton auf dem Platz feiern. "Ich habe einen ersten Aufschlag verschlagen. Es gibt noch Luft noch oben", scherzte Shelton, fügte aber ernst hinzu: "Ich bin froh, in der dritten Runde zu sein." Shelton trifft in Runde 3 auf Marton Fucsovics.
Shelton: “Brauche nur eine Minute”
Auch Boris Becker hatte sich von der Entscheidung, das Spiel bei diesem Spielstand abzubrechen, am Donnerstagabend fassungslos gezeigt. "Niemand versteht die Entscheidung des Schiedsrichters!", schrieb der dreimalige Wimbledonsieger bei X.
Im Gegensatz zum Centre Court und dem No.1 Court gibt es auf dem No.2 Court kein Flutlicht, je nach Ermessen wird eine Partie bei Dunkelheit abgebrochen. Auf den beiden größten Plätzen der traditionsreichen Anlage im Südwesten Londons werden die Matches wegen des Lärmschutzes für die Anwohner spätestens um 23.00 Uhr unterbrochen.
In seiner Pressekonferenz erklärte Shelton schließlich, über was er mit dem Schiedsrichter diskutiert hatte. Der hatte ihm erklärt, dass es aufgrund der Lichtverhältnisse nur fünf Minuten wären, bis das Hawk-eye seinen Dienst einstelle, inklusive des Seitenwechsels (Linienrichter gibt es in 2025 in Wimbledon nicht mehr). Sheltons Antwort: “Ich brauche nur eine Minute.” Es half nichts (auch wenn Shelton bei der Fortsetzung recht behalten sollte).
Taylor Fritz braucht diesmal nur vier Sätze
Etwas länger brauchte Sheltons Landsmann Taylor Fritz beim 6:4, 6:3, 6:7 (5), 6:1 über Alejandro Davidovich Fokina. Im Vergleich zu seinen Auftaktpartien aber war das ebenfalls ein entspannter Nachmittags für den Weltranglisten-Fünften, auch wenn Fritz sich eine Break-Führung im dritten Satz noch mal aus der Hand nehmen ließ und in die Verlängerung musste.
Fritz hatte gegen Giovanni Mpetshi Perricard in Runde 1 einen 0:2-Satzrückstand drehen müssen, das Match zog sich über zwei Tage. Am Mittwoch folgte erneut ein Fünfsatz-Sieg gegen Gabriel Diallo.
Fritz bekommt es nun bereits im Achtelfinale mit dem Sieger der Partie zwischen Luciano Darderi und Jordan Thompson zu tun.