Stopp-Orgie von Djokovic - was tun mit den kurzen Bällen?

Novak Djokovic hat Alexander Zverev auch mit einer Vielzahl von Stopps zermürbt. Hätte Zverev dagegen ein anderes Mittel finden können?

von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet: 05.06.2025, 08:50 Uhr

Novak Djokovic hat(te) einen Plan
© Getty Images
Novak Djokovic hat(te) einen Plan

Novak Djokovic hat es in seinem On-Court-Interview nach dem Erfolg gegen Alexander Zverev ja selbst noch einmal angesprochen: Er hat auch deshalb zum Stilmittel des Stopps gegriffen, weil auf der einen Seite des Courts mit Gegenwind zu spielen war. Deutlich jenseits der 30 lag am Ende die Anzahl der Drop Shots, mit den wenigsten wusste Zverev etwas Produktives anzufangen.

Aber kann man der deutschen Nummer eins überhaupt einen Vorwurf machen? Welche Alternativen hätte Zverev denn gehabt?

Den Gegenstopp hat Djokovic ja dadurch unterbunden, dass er zwei Schritte ins Feld nachgegangen ist. Also musste es Zverev wohl oder übel mit längeren Bällen versuchen. Was bei Schlägen, die in der Regel unterhalb der Netzkante auszuführen sind, keine einfache Übung ist. Im allerletzten Spiel schien Zverev fast die Lösung gefunden zu haben: den Vorhand-Longline-Ball mit viel Handgelenk. Das funktionierte zweimal prächtig. Beim fünften Matchball versuchte es Zverev dann mit dem Cross. Und legte die Vorhand hinter die Grundlinie.

Sinner wird gut vorbereitet sein

Wird Novak Djokovic die Stopp-Orgie auch am morgigen Freitag gegen Jannik Sinner als den Weg ins Glück wählen? Davon ist auszugehen. Der Weltranglisten-Erste wird indes gut vorbereitet in die Partie gehen, schließlich haben sich seine Coaches Darren Cahill und Simone Vagnozzi das Match zwischen Zverev und Djokovic über eine Teile live auf der Tribüne des Court Philippe-Chatrier gegeben.

Dass Sinner mit Stopps beizukommen ist, hat zuletzt Carlos Alcaraz im Endspiel von Rom gezeigt. Der Spanier präferiert im Gegensatz zu Novak Djokovic aber den kurzen Ball mit der Vorhand. Wie auch Lorenzo Musetti, der sich ja mit Alcaraz in der Vorschlussrunde auseinandersetzen darf. Musetti spielt gerne den Inside-Out, Alcaraz grundsätzlich eher cross gegen die Laufrichtung. Am Longline-Stopp mit der Rückhand erfreut sich derweil Novak Djokovic am allermeisten. 

Alcaraz hat mit Stopps auch Mühe

Spannend ist auch: Alcaraz selbst hat gegen Gegner, die den kurzen Ball perfekt beherrschen, auch seine Probleme. Das war bei der Niederlage gegen Fabian Marozsan in Rom vor zwei Jahren so oder im laufenden Turnier gegen Damir Dzumhur. Aber da hat Carlos Alcaraz dann dasselbe Gegenmittel wie Zverev gefunden: die Vorhand mit viel Handgelenk. Allerdings mit mehr Erfolg.

Hier das Einzel-Tableau in Roland-Garros

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Donnerstag
05.06.2025, 13:00 Uhr
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