Roger Federer und Maria Sharapova – Ein Wiedersehen in Roland Garros 2017?
von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet:
22.05.2016, 12:48 Uhr

Das hätte man sich zu Jahresbeginn auch nicht vorstellen können: dass bei den French Open zwei der größten Stars des Welttennis fehlen würden, aus mehr oder weniger schlechten Gründen. Doch Tatsache ist: Unterm Eiffelturm kämpfen wederMaria SharapovanochRoger Federerum Spiel, Satz, Siege und Pokalgewinn. Beide, die bestverdienende Sportlerin des Planeten und Federer, das prägendste Gesicht des Sports überhaupt, gehörten auch in Paris wie selbstverständlich zur Bühnenbesetzung. Federer war und ist sogar der Publikumsliebling schlechthin am Bois de Boulogne, im Stadionareal Roland Garros – ein adoptierter Sohn der Parisiennes, häufiger sogar mehr gefeiert und umjubelt als schwankende französische Hauptdarsteller.
AlsRafael Nadalin den letzten Jahren seine Zwangspausen nehmen musste, fehlte vielen in der Branche dieses speziell kämpferische und leidenschaftliche Element, das der Mallorquiner in die finalen Ausscheidungsspiele hineinbrachte. Federers Fehlen sorgt für noch ausgeprägtere Gefühle, vielleicht auch, weil bei vielen eine Vorahnung mitschwingt – hin zu einer Zeit, in der der „Maestro“ im wohlverdienten Ruhestand ist. Aber, da sind sich die meisten Fachleute und Federer-Astrologen einig, soweit ist es denn noch nicht: Dieses Jahr, das nächste Jahr sollte die Karriere des Grand-Slam-Rekordchampions in jedem Fall noch weitergehen. Federer selbst hat das wiederholt und eindringlich bekräftigt.
Auch Sharapova ist in Paris nicht dabei. Ihre Auftritte bei den French Open waren oft spektakulär – im Triumph wie im grandiosen Scheitern. Sie selbst sagte einmal, sie bewege sich im roten Sand wie eine Kuh auf dem Eis. Und doch gewann sie ausgerechnet das Turnier, dem sie selbst einst am wenigsten zugewandt war, in den Jahren 2012 und 2014. Selbst die Gunst der eigenwilligen Fans gewann die Diva, die sich nach schweren Verletzungen immer wieder in die Weltspitze zurückgekämpft hatte.
Wie im Falle Federers ranken sich um die Dopingsünderin Sharapova nun allerhand Gerüchte und Spekulationen. Wie drastisch fällt die Sperre nach dem Geständnis des Meldonium-Gebrauchs aus? Wird Sharapova womöglich sogar freigesprochen? Oder hat sie etwa gar die Lust und Laune am Tennis verloren, die Motivation, es noch einmal in einem sicher feindlich gestimmten Umfeld von Kolleginnen zu versuchen? Der bestens vernetzte Insider, der umstrittene Funktionär Schamil Tarpischev, IOC-Mitglied Russlands,hat genau das angedeutet. Sharapova, sagte er, werde wohl gar kein Tennis mehr spielen. Nicht in Paris, und auch nicht irgendwo anders.