US Open: Auf den Mixed-Rausch folgt die Doppel-Ernüchterung

Während das neue Format im Mixed-Doppel bei den US Open ein voller Zuschauererfolg war, pendelte sich das Interesse beim Doppelfinale der Frauen wieder auf ein normales, deutlich niedrigeres Niveau ein.

von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet: 06.09.2025, 01:00 Uhr

Taylor Townsend hat das Mixed wie auch das reguläre Doppel bestritten
© Getty Images
Taylor Townsend hat das Mixed wie auch das reguläre Doppel bestritten

Am Freitag hatten die Veranstalter der US Open eine feine Idee: Wer ungefähr zu Spielbeginn des Doppel-Endspiels der Frauen zwischen dem favorisierten Paar Katerina Siniakova und Taylor Townsend gegen Gabriela Dabrowski und Erin Routliffe die erste, kurze Rolltreppe hochgefahren kam, der wurde freundlich eingeladen, doch gerne auch auf die teuren Plätze zu gehen.Was zur Folge hatte, dass die untere Sektion des Arthur Ashe Stadiums sehr gut gefüllt war, als die vier Spitzenkräfte begannen, den Titel auszuspielen (der letztlich an Dombrowski und Routliffe ging). 

Der Rest der größten Tennis-Betonschüssel der Welt? Mit Ausnahme einiger weniger, schattiger Sektoren fast leer. Dabei war der Sport, der geboten wurde, sehr gut. Vor allem die tiefen Volleys von Erin Routliffe sollten Eingang in jedes Tennislehrbuch finden. 

Venus hätte wohl mehr Fans ins Stadion gebracht 

Aber es war natürlich auch eine gewisse Ernüchterung nach dem Rausch, den der Mixed-Wettbewerb (vor allem am Finalabend) ausgelöst hatte. Und es bestätigte die USTA in ihrer Entscheidung, die ganz großen Namen des Business zu einem Start im gemischten Doppel zu bewegen. Denn die Spezialistinnen und Spezialisten ziehen nur unter besonderen Umständen. Wie etwa einem Ereignis wie dem Comeback von Venus Williams. Die gemeinsam mit Leylah Fernandez die Tribünen wohl etwas besser gefüllt hätte. Aber auch nicht bis an die Kapazitätsgrenze. Was, zugegebenermaßen, an einem normalen Freitagmittag für niemanden  einfach ist. Auch nicht für die Männer, bei denen es nicht einmal eine lokalpatriotische Komponente geben wird: Das Endspiel da bestreiten die beiden Briten Joe Salisbury und Neal Skupski gegen Marcel Granollers aus Spanien und den Argentinier Horacio Zeballos. 

Taylor Townsend hat ja beide Seiten der Medaille kennengelernt. Im Gegensatz zu den anderen drei Finalistinnen war sie im Mixed am Start, verlor dort aber an der Seite von Ben Shelton schon in Runde eins. Allerdings vor einer deutlich größeren Kulisse als im Finale im „regulären“ Doppel. 


 

von Jens Huiber

Samstag
06.09.2025, 10:30 Uhr
zuletzt bearbeitet: 06.09.2025, 01:00 Uhr