John Isner souverän, Donald Young begeistert die Fans
Während John Isner glatt in drei Sätzen durchgeht, fightet sich Donald Young gegen Gilles Simon nach Rückstand zurück.
von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet:
02.09.2015, 01:05 Uhr

Von Jens Huiber aus New York
John Isner hat einen erfolgreichen Sommer hinter sich: DemTurniersieg in Atlantaließ der 2,08-Meter-Mann bei den folgenden Hartplatzturnieren gute Ergebnisse folgen, wenn auch nicht ganz auf dem Niveau wie im vergangenen Jahr, als Isner mit dem Gewinn der US Open Series ausgezeichnet wurde. Position 13 in der Weltrangliste untermauert seine unangefochtene Spitzenstellung im amerikanischen Herrentennis, trotzdem scheint die Beziehung zwischen dem Heimpublikum und dem Heimfavoriten eher von gegenseitigem Respekt getragen zu sein und weniger von tiefer Zuneigung. Verbale Ausbrüche wie vor zwei Jahren, als sich Isner nach einem Match gegenGael Monfilsüber mangelnde Unterstützung von den Rängen beschwert hatte, sind die Ausnahme, die Persönlichkeit des zehnfachen Gewinners auf der ATP-Tour spiegelt sich in seinem Spiel wider: Sie ist in erster Linie geradlinig.
Und so darf Isner seine US-Open-Kampagne 2015 „nur“ auf dem zweitgrößten Platz eröffnen, der halbwegs gut besuchte Louis Armstrong sieht das Match gegenMalek Jaziri. Der wiederum liefert sehr wohl Schlagzeilen jenseits des Vorhand-Volleys, meistens keine erfreulichen, wenn wieder einmal eine „verletzungsbedingte“ Absage eines Matches gegen einen Profi aus Israel über den Ticker läuft. Der Tunesier kommt immerhin mit der Empfehlung eines Halbfinals in Winston-Salem nach New York, für John Isner gestaltet sich der Auftakt dennoch mäßig aufregend, zu dominant trifft der 30-Jährige seine Aufschläge. 24 Asse für Isner, keines für Jaziri, das Ergebnis von 6:2, 6:3 und 6:4 fällt schließlich knapper aus, als das Match tatsächlich verlaufen ist.
Comeback in Davis-Cup-Atmosphäre
Donald Young, dessen Sommer in Montreal mit dem Achtelfinal-Einzug ein seltenes Highlight erfahren durfte, hatte es dagegen schon fast überstanden, 2:6, 4:6 und 0:3 lag der Linkshänder gegen Gilles Simon auf Court 17 bereits zurück. Selbst die bekannt optimistischen US-Fans hatten da schon zum Aufbruch gebeten – eine gute Stunde später mussten sich die Comeback-Ungläubigen in lange Schlangen vor den Eingängen einordnen. Young hatte zu einer Aufholjagd angesetzt, die Simon, der nach seinem Auftritt im Davis Cup in Großbritannien eine längere Pause einlegen musste, zunehmend ratloser werden ließ. Young spielte sich in jenen sprichwörtlichen Rausch, von dem man als Profi wohl träumt und hofft, dieser würde nie aufhören.
Dreimal 6:4 für Young vermeldete das Scoreboard am Ende, nach einer Spielzeit von 3:24 Stunden buchte der US-Amerikaner einen Platz in Runde zwei gegen den Neo-BritenAljaz Bedene, der von einer Aufgabe Ernests Gulbis’ profitierte. Bei der Pressekonferenz nach dem Spiel wollte Young daran aber noch keinen Gedanken verschwenden, vielmehr hob er die Atmosphäre auf dem Platz hervor – und wollte einen ausgeglichenen Vergleich mit dem Davis Cup nicht scheuen. „Absolut. Ich muss mich bei den Fans bedanken“, so Young. „Wenn ich in Frankreich oder sonst wo gewesen wäre, hätte ich das Match ziemlich sicher verloren. Diese Leute zu sehen, und sie geben einem immer wieder Energie, diese Leute kann man wirklich nicht enttäuschen.“
Hier die Ergebnisse von den US Open:Einzel,Doppel,Einzel-Qualifikation.
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