Wer ist der neue ÖTV-Headcoach? Der Lebenslauf von Michiel Schapers

Der 54-Jährige hatte außer gutem Kontakt zu Ronnie Leitgeb noch wenige Berührungspunkte mit Österreich. Das wird sich bald ändern.

von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet: 10.02.2014, 15:46 Uhr

Geboren am 11. Oktober 1959 in Rotterdam, startete er 1982 seine Profikarriere und gewann im darauffolgenden Jahr den Challenger von Nairobi. 1985 errang er in Köln an der Seite von tennisnet.com-Herausgeber Alexander Antonitsch seinen ersten von insgesamt drei Doppeltiteln auf der ATP World Tour. Vier Mal gelang ihm der Einzug in das Einzelfinale eines ATP-Turniers, auf Challenger-Ebene konnte er einen Einzel- und vier Doppeltitel feiern. Seine höchste Platzierung in der Weltrangliste erreichte er 1988 mit Position 25 im Einzel sowie 1991 mit Rang 37 im Doppel.

Im Einzel erreichte er zweimal das Viertelfinale der Australian Open (1985, 1988), wobei er Siege über Größen wie Boris Becker und Yannick Noah feierte. In der Doppelkonkurrenz stieß er 1986 ins Viertelfinale der French Open vor. 1988 stand er an der Seite von Brenda Schultz-McCarthy im Mixed-Finale der French Open. Er spielte zwischen 1982 und 1990 insgesamt 24 Einzel- sowie 12 Doppelpartien für die niederländische Davis Cup-Mannschaft. Bei den Olympischen Sommerspielen 1988 drang bis ins Viertelfinale vor, in dem er dem späteren Olympiasieger Miloslav Mečíř unterlegen war.

Schapers' Bezug zu Österreich

Das ehemalige Mitglied des ATP Board of Directors trat im Verlauf seiner aktiven Karriere bei insgesamt sechs Turnieren in Österreich an: Fünf Mal in Wien (1989, 1988, 1987, 1986, 1983) und ein Mal in Kitzbühel (1983). Gegen österreichische Spieler durfte er meistens positive Erfahrungen sammeln: Gegen Antonitsch holte er sich 1991 in Helsinki den zweiten seiner beiden Challenger-Turniersiege. Antonitsch konnte er auch in der ersten Wimbledon-Runde 1988 sowie im gleichen Jahr in der ersten Runde von Metz schlagen. Schon seit vielen Jahren kennt er ÖTV-Präsident Ronnie Leitgeb gut.

Die bekanntesten internationalen Namen auf seiner Abschussliste als Profi sind: Patrik Kühnen (Moskau 1992, 1. Runde), Richard Krajicek (Rosmalen 1992, Viertelfinale), Greg Rusedski (Hongkong 1992, 1. Runde), Tim Mayotte (Philadelphia 1992, 1. Runde), Michael Stich (Rosmalen 1991, Semifinale), Petr Korda (Adelaide 1990, 1. Runde), Goran Ivanisevic (Wien 1989, 1. Runde), Yannick Noah (Australian Open 1988, Achtelfinale), Henri Leconte (Bristol 1987, Viertelfinale), Boris Becker (Australian Open 1985, 2. Runde), Guillermo Vilas (Basel 1984, Viertelfinale).

Startschuss: April 2014

Bereits vor dem Ende seiner Profikarriere betreute er als Trainer Daniel Vacek und Alexander Radulescu, ab 1993 war er Vollzeit-Trainer von Vacek. Weitere Spieler und Spielerinnen, die er trainierte: Marina Erakovic (Neuseeland), Raluca Olaru (Rumänien), Yung-Jan Chan (Taiwan) und aus seinem Heimatland auch Michaella Krajicek, Raemon Sluiter, Peter Wessels, Edwin Kempes und John van Lottum. Ab 1995 arbeitete er in verschiedenen Positionen für den niederländischen Tennisverband, zwischen 1998 und 2000 war Schapers Teamchef der niederländischen Davis-Cup-Mannschaft.

Am 1. Oktober 2005 eröffnete er im Frans Otten Stadion in Amsterdam seine eigene Akademie („Michiel Schapers International Tenniscoaching"), die er wegen seiner neuen Tätigkeit in Österreich übergeben hat. Mit Anfang April übernimmt Schapers die Funktion als ÖTV-Headcoach des österreichischen Tennisverbandes.

von tennisnet.com

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10.02.2014, 15:46 Uhr