Wimbledon: Kyrgios basht Eubanks - und die BBC
Nick Kyrgios wird in diesem Jahr nicht als Experte für die BBC in Wimbledon wirken. Und ist darüber nicht erfreut.
von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet:
23.06.2025, 17:01 Uhr

Wer Chris Eubanks schon mal als Experte während einer Tennis-Übertragung gehört hat, der weiß: Der US-Amerikaner ist eine Bereicherung für jeden Sender. Weil er mit beiden Beinen noch fest im Tenniszirkus verankert ist, die Protagonisten mit großer Wahrscheinlichkeit persönlich kennt. Und interessante taktische Aspekte der Spielgestaltung nie ausspart. All diejenigen, die Wimbledon 2025 via der BBC verfolgen könne, dürfen sich also glücklich schätzen, dass Eubanks in diesem Jahr eben dort seine Fachkenntnisse weitergeben wird.
Einer allerdings ist darüber gar nicht happy - nämlich Nick Kyrgios. Der Australier wird wie schon im letzten Jahr sportlich keine Rolle an der Church Road spielen, seinen langwierigen Verletzungssorgen geschuldet. Aber 2024 war Kyrgios ja als BBC-Experte dabei, zumeist im Windschatten von John McEnroe. Die Kritiken für Kyrgios in der TV-Kabine fielen übrigens überwiegend sehr gut aus. Aber die BBC setzt in diesem Jahr eben auf Chris Eubanks. Eine Entscheidung, die Kyrgios als „seltsam“ einstufte.
Kyrgios hat gegen Federer, Nadal, Djokovic, Murray jeweils mindestens einmal gewonnen
Denn natürlich gibt es keinen besseren TV-Experten als Nick Kyrgios. Zumindest, wenn man Kyrgios selbst fragt. Und also ist er nun beleidigt. „Es ist unglücklich, aber wahrscheinlich verliert die BBC dadurch mehr als ich“, gab Kyrgios in seiner gewohnt bescheidenen Art also zum Besten. „Ich habe schon verstanden, dass sie Chris Eubanks haben, aber der hat die Größten aller Zeiten nicht mehrmals geschlagen.“
„Wenn jemand Federer, Nadal, Murray und Djokovic geschlagen hat und dazu unglaubliche Einblicke besitzt, dann ist es seltsam, dass man diese nicht möchte, um den Tennisfans noch mehr Wissen zu vermitteln“, legte Kyrgios nach.
Tatsächlich ist der sportliche Lebenslauf von Nick Kyrgios deutlich beeindruckender als jener von Eubanks. Nicht zuletzt durch das Erreichen des Endspiels von Wimbledon im Jahr 2022. Das er gegen Novak Djokovic verlor. Im Head-to-Head mit dem Serben führt Kyrgios dennoch mit 2:1-Siegen. Gegen Rafael Nadal hat Kyrgios von neun Partien immerhin drei gewonnen, darunter die allererste 2014 in Wimbledon. Die Bilanz gegen Andy Murray sieht mit 1:6 übrigens ebenso mau aus wie jene gegen Roger Federer (ebenfalls 1:6).