tennisnet.com Kolumne

„Sie hat viel gewonnen“ – Roberta Vinci hat nur wenig Mitleid mit Serena Williams

Roberta Vinci zerstörte bei den US Open Serena Williams’ Grand-Slam-Hoffnungen. Und kann damit freilich gut leben.

von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet: 15.10.2015, 20:39 Uhr

Neun WTA-Einzeltitel hat sie gewonnen (im Doppel sogar deren 25) und fast zehn Millionen US-Dollar Preisgeld. Doch um erstmals über das Viertelfinale bei einem Grand-Slam-Turnier hinauszukommen, musste Roberta Vinci 32 Jahre alt werden.Bei den US Open in New York war die Italienerin sensationell ins Finale gestürmt.Wo sie auch noch auf eine Landsfrau traf undFlavia Pennettamit 6:7 (4), 2:6 unterlegen war. Dieser so starke Erfolg lässt Vinci jedoch heute noch strahlen, auch nach einerAuftaktniederlage bei den Generali Ladies Linz. „Das ist stets in meinem Kopf“, lächelte sie bei einer Pressekonferenz nach ihrem Aus. Nach ziemlich anstrengenden letzten Wochen sei sie aber auch etwas müde.

„Unglaublicher Moment in meiner Laufbahn“

Und obwohl es für sie beim WTA-International-Hartplatz-Hallenturnier in Österreich diesmal nicht nach Wunsch lief: Ihr kürzlicher Karriere-Höhepunkt aus Flushing Meadows mache sich auf dem Platz in Form eines gesteigerten Selbstvertrauens immer noch stark bemerkbar. „Das hilft mir viel“, erklärte Vinci. „Es ist ein unglaublicher Moment in meiner Laufbahn gewesen. Das kann meine Karriere verändern.“ Wie lange diese noch andauern wird, steht allerdings in den Sternen. „Wenn ich in zwei Wochen zurücktrete, werde ich dennoch glücklich sein“, gab sie gegenüber „spaziotennis.com“ zu verstehen. Dies war sie auch über ihren Empfang in der Heimat nach den US Open: „Alle haben durchgedreht“, lachte sie.

Nicht allzu viel Mitleid hat Vinci übrigens mit Serena Williams.Im Halbfinale hatte sie durch 2:6, 6:4, 6:4 über die Damentennis-Dominatorin für den klar größten Sensationssieg in diesem Jahr gesorgt und die Grand-Slam-Hoffnungen der US-Amerikanerin zerstört – nach 26 von 28 dafür nötigen Matcherfolgen.„Natürlich tut sie mir ein bisschen leid“, sagte sie. „Aber sie hat viel gewonnen. Viele Turniere und Preisgeld.“ Natürlich mehr als verständlich, dass Vinci der eigene Erfolg dann doch um „eine Spur“ wichtiger war. Und sie auch an einem unerfreulichen Tag mit einem breiten Grinsen durch die Welt gehen lässt.(Text: MaWa)

von tennisnet.com

Donnerstag
15.10.2015, 20:39 Uhr