Alexander Zverev: Wenn man die Unsicherheit förmlich riecht

Mit der Auftakt-Niederlage gegen Matteo Berrettini in Monte-Carlo hat Alexander Zverev also keine Chance mehr, Jannik Sinner vor dessen Rückkehr in Rom von der Position eins zu verdrängen. Zverev scheint im Moment aber ganz andere Sorgen zu haben.

von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet: 09.04.2025, 07:53 Uhr

Alexander Zverev am Dienstag in Monte-Carlo
© Getty Images
Alexander Zverev am Dienstag in Monte-Carlo

Wenn die Aussicht auf einen möglichen Vorstoß an die Spitze der ATP-Weltrangliste einen Last auf den Schultern von Alexander Zverev war (wie es einige Experten konstatiert hatten - nicht aber Zverev selbst), dann dürfen die Tennisfans in München einen frei aufspielenden Lokalfavoriten erwarten. Denn die Chance, während der Absenz von Jannik Sinner dessen Position einzunehmen, hat sich mit der Auftakt-Niederlage in Monte-Carlo erledigt. Ziemlich passend gegen Matteo Berrettini, also einen Landsmann Sinners.

Zverev hatte das Match konzentriert und gut begonnen. Und sich dann eine kleine Schwäche geleistet, die Berrettini gnadenlos nutzte. Dass es am Ende fast noch zum Comeback gereicht hätte, als der Italiener Nerven zeigte, wird Zverev nicht trösten. Gerade im letzten Spiel hat man aber die Unsicherheit von Zverev förmlich fühlen können: Der Return beim Stand von 15:30  aus Sicht von Berrettini ging kraftlos ins Netz. Eine Seltenheit beim eigentlich so sicheren Rückschläger. Dann haute Zverev eine Vorhand ins Aus. Und auch der allerletzte Punkt endete wieder im Netz auf der Seite Zverevs.

Zverev darf auf gutes Wetter hoffen

Es wurde also wieder nichts mit dem ersten Sieg im Fürstentum, in dem Alexander Zverev seinen Hauptwohnsitz hat. Die Auslosung war ihm diesmal wirklich nicht wohlgesinnt, Berrettini zum Auftakt ist kein Läppert, danach wäre es gegen Lorenzo Musetti oder Jiri Lehecka gegangen. Im Viertelfinale hätte womöglich ein neuerliches Treffen mit Titelverteidiger Stefanos Tsitsipas angestanden. Kein Spaß.

Dass die Nummer zwei der Tenniswelt danach mit sich erneut hart ins Gericht ging ("immer das Gleiche"), die Schuld nur bei sich suchte, ehrt Zverev natürlich. Hebt die Laune aber auch nicht.

Apropos : Wann hat Alexander Zverev in einem Match zuletzt so richtig Spaß gehabt - und diesen auch gezeigt? In Monte-Carlo gab es von seiner Seite eher zurückhaltende Reaktionen. Vielleicht auch dem Umstand geschuldet, dass das Publikum spätestens ab Mitte des zweiten Satzes einen richtiger Terz für Gegner Berrettini veranstaltet haben.

Eben das wird in München im Sinne von Alexander Zverev umgedreht werden. Was ihm ja nicht immer zum Vorteil gereicht. Vor heimischem Publikum möchte Zverev immer besonders gut spielen (wer nicht?), beim MTTC Iphitos hat das 2017 und 2018 zu zwei Titeln geführt. Je kühler die Umsände aber, umso schwieriger für Alexander Zverev. Die frühen Niederlagen der letzten Jahre gegen Holger Rune, Chris O´Connell und im vergangenen Jahr Cristian Garin unterstreichen das. Die gute Nachricht: Noch ist die Prognose für die Turniertage in München sehr positiv.

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Mittwoch
09.04.2025, 08:00 Uhr
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