Zwischen Tiburon und Sacramento – Der besondere Erfolgstag des Frederik Nielsen
Frederik Nielsen spielte auf der Challenger-Tour zwei Matches an einem Tag – in verschiedenen Städten.
von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet:
09.10.2015, 12:11 Uhr

Erfolgreiche Tennisspieler aus Dänemark sind bislang rar gesät.Caroline Wozniackiist der große Exportschlager für „Danish Dynamite“. Obwohl Wozniacki die Weltrangliste 67 Wochen lang anführte, ist sie weiterhin ohne Grand-Slam-Titel. Einen Grand-Slam-Erfolg kann Wozniackis Landsmann Frederik Nielsen,der gelegentlich als Hitting Partner für die 25-Jährige arbeitet, bereits vorweisen. Nielsen gewann im Jahr 2012 an der Seite des BritenJonathan Marraysensationell die Doppelkonkurrenz in Wimbledon und wurde der erste dänische Grand-Slam-Sieger in der Open Era. Nielsen/Marray waren damals nur dank einer Wildcard ins Wimbledon-Turnier gekommen. Für den Dänen war es zudem der erste Doppeltitel abseits der Challenger- und Future-Tour.
Spielplan meint es gut
Und genau diese Challenger-Tour ist wieder vermehrt das Zuhause des 32-Jährigen. Doppelspezialist Nielsen spielt auch gelegentlich Einzel, sodass er vergangenes Wochenende in ein Dilemma geriet. Der Däne hatte für die Qualifikation beim ATP-Challenger-Turnier in Sacramento gemeldet. Am Freitag erreichte er jedoch beim ATP-Challenger-Turnier in Tiburon an der Seite des SchwedenJohan Brunströmdas Doppelfinale, das für Sonntag angesetzt war. Aber auch sein erster Einsatz in der Sacramento-Qualifikation war für den Sonntag terminiert.
Doch statt seine Einzel-Teilnahme abzusagen, wartete Nielsen ab. Das Glück des Dänen: Tiburon, ein Vorort von San Francisco, und Sacramento liegen nur gute zwei Autostunden voneinander entfernt. Der Spielplan meinte es gut mit dem Dänen. Sein Quali-Match in Sacramento war für 9 Uhr angesetzt. Das Doppelfinale in Tiburon sollte im Anschluss an das Einzelfinale, das um 12 Uhr auf dem Programm stand, stattfinden. Und so machte sich Nielsen auf den Weg.
„Ich mag diese Situationen ohne Erwartungen”
„Am Samstag habe ich gewartet, wie der Spielplan in Tiburon aussehen würde. Ich hätte in Tiburon oder in Sacramento als erstes spielen können. Als sie den Spielplan bekanntgegeben haben, bin ich am späten Abend nach Sacramento gefahren und habe auf dem Weg mein Abendessen genommen. Ich hatte Glück, dass meine Unterkunft flexibel war. Ich wachte Sonntagmorgen auf, habe ein gutes Einzelmatch gespielt, das schnell zu Ende war. Das hat es mir erlaubt, eine Dusche zu nehmen und einen entspannten Rückweg nach Tiburon zu haben“, sagte Nielsen, der sein Quali-Match gegenReilly Opelkain nur 61 Minuten mit 6:2, 6:4 gewann.
Zurück in Tiburon war der Däne bereits warmgespielt und gewann schließlich auch das Doppelfinale gegen die AustralierCarsten BallundMatt Reidmit 7:6 (2), 6:1. Es war der 21. Challenger-Titel für Nielsen. „Ich wusste, dass ich ungefähr zweieinhalb Stunden hatte, daher war es zeitlich recht komfortabel. Ich habe meinen Spielplan sehr gut umgesetzt. Ich mag diese Situationen ohne Erwartungen. Deswegen spiele ich. Ich wusste, dass es passiert. Ich war glücklich, dass ich die Chance bekommen habe, beide Matches zu spielen. Das ist immer sehr ermutigend.“ Nielsen qualifizierte sich schließlich am nächsten Tag in Sacramento für das Einzel-Hauptfeld, schied dort aber in der ersten Runde aus. Im Doppel läuft es weiterhin wie geschmiert. Mit Brunström steht er in der Hauptstadt Kaliforniens im Halbfinale und greift nach dem nächsten Titel.(Text: cab)