ATP Cup: Medvedev und Fognini mit unterschiedlichen Tendenzen

Während Fabio Fognini bei der ersten Ausgabe des ATP Cups in Perth nicht besonders viel Spielfreude entwickelt, weiß Daniil Medvedev durchaus zu überzeugen.

von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet: 06.01.2020, 15:55 Uhr

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Daniil Medvedev wird in Perth immer stärker
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Daniil Medvedev wird in Perth immer stärker

Dass sich nach dem ersten Satz eines Tennisjahres die Wege trennen könnten, mag ein wenig melodramatisch anmuten. Und womöglich kommt auch alles anders, als es die Eindrücke vom ATP Cup nahe legen. Aber nach jenem ersten Satz in Perth, den Fabio Fognini gegen Daniil Medvedev mit 6:1 gewinnen konnte, scheint der Italiener den Spielbetrieb eingestellt zu haben. 1:6, 3:6, 2:6 und 2:6, so die Ergebnisse der vier folgenden Sätze im Einzel für Fognini. Natürlich nicht alle gegen Medvedev, für die letzten beiden trug Casper Ruud am Sonntag die Verantwortung.

Immerhin holte sich Fognini gemeinsam mit Simone Bolelli das Doppel gegen die Norweger, Italien hat damit im letzten Gruppenspiel gegen die USA unter extrem günstigen Umständen noch die Chance, in das Viertelfinale in Sydney einzuziehen.

Achtelfinale für Medvedev kein Erfolg

Für Daniil Medvedev sieht der Pfad dorthin um einiges leichter aus, den Russen genügt nun ein Match-Sieg im Treffen mit den Norwegern. Karen Khachanov sollte für diesen wohl schon im ersten Match gegen Viktor Durasovic einfahren, womit Medvedev gegen Casper Ruud nachgerade entspannt an die Arbeit gehen könnte. So wie er es auch schon gegen John Isner getan hat. Lediglich 60 Minuten benötigte der US-Open-Finalist 2019, um sich der US-amerikanischen Nummer eins mit 6:3 und 6:1 zu entledigen. Der erste Satz gegen Fabio Fognini scheint schon jetzt vergessen.

Zu den Erfolgsaussichten von Daniil Medvedev in dieser Saison gibt es unterschiedliche Auffassungen, fast allen Beobachtern gemein ist, dass die Bestätigung einer herausragenden Spielzeit, wie sie Medvedev in den vergangenen zwölf Monaten hingelegt hat, eine der schwierigsten Übungen im Tenniszirkus ist. Wolfgang Thiem, Vater von Österreichs Nummer eins, hatte am Rande des ATP Finals angemerkt, dass er zumindest gespannt sei, wie Medvedev mit der neuen Erwartungshaltung umgehe. Ein Achtelfinale in Melbourne etwa sei kein richtiger Erfolg mehr, so Thiem.

Fognini feierte in Monte Carlo

Das wird sicherlich auch Medvedev so sehen, der indes auch mit reichlich Langmut ausgestattet ist. Seinen Finalsieg in Shanghai etwa nahm er erstaunlich gelassen zur Kenntnis, geradewegs so, als hätte er gerade die zweite Runde eines 250ers erreicht. Kein Vergleich zu den Szenen, die Fabio Fognini im vergangenen Jahr in Monte Carlo geboten hatte, nach dem Final-Erfolg gegen Dusan Lajovic. Und ja: Für Fognini, eben erst Vater seines zweiten Kindes geworden, wäre das Erreichen des Achtelfinales bei den Australian Open tatsächlich ein Erfolg.

von tennisnet.com

Montag
06.01.2020, 18:35 Uhr
zuletzt bearbeitet: 06.01.2020, 15:55 Uhr