ATP Cup: Mühsam ernährt sich der Roberto Bautista Agut

Beim ATP Cup in Australien wurde das alte Bonuspunkte-System wieder eingeführt, wonach Erfolge gegen besser platzierte Spieler mehr Zähler einbringen. Einige Spieler konnten davon profitieren. Roberto Bautista Agut dagegen muss sich strecken.

von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet: 08.01.2020, 09:51 Uhr

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Roberto Bautista-Agut muss Punkte sammeln
© Getty Images
Roberto Bautista-Agut muss Punkte sammeln

Hubert Hurkacz hat am Ende die ganze Palette an Möglichkeiten mitgenommen - und trotz des Ausscheidens seiner Polen mehr Punkte für die ATP-Weltrangliste mitgenommen, als hätte er in der laufenden Woche das Endspiel des 250ers in Doha erreicht: Dort stünden 150 Zähler zur Disposition, mit den Siegen gegen Diego Schwartzman (65), Borna Coric (50) und am Ende Dominic Thiem (75) kann Hurkacz jedenfalls auf einen aus Einzel-Sicht optimalen Start zurückblicken. Zumal sich der Pole sich damit ein neues Karriere-Hoch in den Charts erarbeitet hat: Hurkacz wird ab kommenden Montag voraussichtlich auf Platz 32 geführt werden.

Das lässt sich auch für Casper Ruud behaupten. Der Norweger unterlag zum Abschluss zwar Daniil Medvedev, hatte davor aber mit Fabio Fognini und John Isner zwei Männer geschlagen, die in der Weltrangliste zwischen den Plätzen elf un 20 platziert sind. Die 130 Punkte katapultierten Ruud sieben Ränge nach vorne, im Moment würde das Position 46 bedeuten.

Shapovalov schlägt Zverev und Tsitsipas

Theoretisch sind beim ATP Cup für einen Spieler, der alle Matches gewinnt, 750 Punkte ausgelobt gewesen. Das wäre aber nur unter der Prämisse möglich gewesen, dass eben jener Spieler schon in der Vorrunde drei Top-Ten-Spieler besiegt. Die Auslosung hat dies zum Ding der Unmöglichkeit gemacht. Denis Shapovalov hielt sich immerhin an Alexander Zverev und Stefanos Tsitsipas schadlos hielt (gegen Alex de Minaur, die Nummer 18, knapp verlor), besiegte als Einziger zwei Spieler aus den besten Zehn der Welt.

Die Staffelung der Bonuspunkte geht ab dem Viertelfinale weiter und hat auch im Endspiel noch Bestand: Sollte dort etwa Spanien gegen Großbritannien antreten, würde Roberto Bautista Agut gegen Cameron Norrie spielen. Bautista Agut ist die Nummer zehn der Welt, ein Sieg gegen ihn würde im Finale 250 Punkte einbringen. Norrie andererseits liegt auf Platz 52 - und würde nur 75 Punkte „wert“ sein. Dabei hat „RBA“ eine Hypothek mit nach Perth genommen: 2019 gewann er das Turnier in Doha, die Vorrundensiege gegen Alexander Metreveli, Franco Roncadelli und Go Soeda brachten Bautista Agut insgesamt satte 60 Punkte ein.

Andererseits: Träfen sich Spanier, Serben oder Russen in irgendeiner Konstellation, dann wäre der Erfolg im Spitzeneinzel auf jeden Fall mit 250 Punkten dotiert. Mit Recht. Denn als jeweilige Nummer eins sind ja Rafael Nadal, Novak Djokovic und Daniil Medvedev am Start.

von Jens Huiber

Mittwoch
08.01.2020, 13:50 Uhr
zuletzt bearbeitet: 08.01.2020, 09:51 Uhr