ATP Cup: Österreich nach bitterer Auftaktniederlage unter Zugzwang
Das österreichische Team steht nach der 0:3-Auftaktniederlage beim ATP Cup bereits vor der zweiten Begegnung mit dem Rücken zur Wand. Gegen Argentinien muss nun unbedingt ein Sieg her, um die Chancen auf den Aufstieg zu wahren.
von Nikolaus Fink
zuletzt bearbeitet:
04.01.2020, 20:04 Uhr

Vom Glück verfolgt war Österreich am zweiten Spieltag des ATP Cups nicht wirklich. Beinahe jeder wichtige Punkt ging an die Kroaten, die sich schlussendlich mit 3:0 durchsetzten. Nicht einmal Doppelspieler Nikola Mektic wusste so recht, wie das passieren konnte. "Mit einem 3:0 hat bei uns niemand gerechnet", meinte der 31-Jährige im Anschluss an sein gewonnenes Doppel an der Seite von Ivan Dodig.
Ohnehin spiegelt die letzte Begegnung den gesamten Länderkampf sehr gut wider. Oliver Marach und Jürgen Melzer hatten vor allem im ersten Satz Chancen en masse, ließen aber unter anderem zwei Satzbälle bei eigenem Aufschlag ungenutzt und schlichen schlussendlich als Verlierer vom Platz.
Cilic mit viel Lob für Novak
Nicht viel besser erging es Dennis Novak, der in der ersten Partie des Tages eine hervorragende Leistung zeigte und Marin Cilic an den Rand einer Niederlage brachte. Bis Mitte des zweiten Satzes war der Weltranglisten-108. gefühlt sogar der bessere Spieler am Platz, aber auch Novak war am Ende nur zweiter Sieger.
"Es war ein unglaubliches Match. Ich war selbst überrascht, dass ich so gut gespielt habe. Im Großen und Ganzen war es eine sehr gute Leistung", meinte Novak nach der Begegnung. Auch der US-Open-Sieger des Jahres 2014 war von der Leistung des 26-Jährigen angetan: "Dennis hat großartig gespielt und es mir nicht einfach gemacht."
Zumindest das Selbstvertrauen dürfte bei Novak vor dem Duell mit Argentinien also nicht geringer geworden sein - bei Dominic Thiem könnte das schon anders aussehen. Der Weltranglistenvierte zeigte gegen Borna Coric eine zu fehlerhafte Leistung und verlor mit 6:7 (4), 6:2 und 3:6.
"Es war ein typisches erstes Match, zu viel Auf und Ab. Es haben gewisse Dinge gefehlt“, sagte Thiem im Anschluss an seine zweite Niederlage gegen Coric. "Ich hatte einige Returnfehler, bei den Chancen war ich zu defensiv und ängstlich. Im dritten Satz muss ich es mir selbst zuschreiben. Da habe ich ihm bei Breakchancen die Initiative überlassen. Aber es ist okay für das erste Match. Alles andere wird schon kommen", hofft der Lichtenwörther gegen Argentinien auf eine Leistungssteigerung.
Verlieren verboten
Diese wird es am Montag (ab 7:30 Uhr MEZ, live auf ServusTV) auch benötigen. Mit Guido Pella und Diego Schwartzman sind die Südamerikaner im Einzel zumindest von der Weltranglistenposition her noch besser aufgestellt als die Kroaten. Im Doppel verfügen die Gauchos mit Maximo Gonzalez und Andreas Molteni zudem über zwei erfahrene und starke Spieler, die gegen Polen den 2:1-Sieg fixierten.
Leichter wird die Aufgabe für das Team von Thomas Muster also nicht - zumal im zweiten Länderkampf unbedingt ein Sieg her muss, um die Chancen auf den Aufstieg intakt zu halten. Nur die sechs Gruppensieger sowie die zwei besten Gruppenzweiten ziehen ins Viertelfinale ein. Bei einer neuerlichen Niederlage wäre man demnach praktisch ausgeschieden.
