ATP-Cup: Viele Ausraster bei Zverev & Co
Alexander Zverev, Stefanos Tsitsipas, Daniil Medvedev – viele Topspieler leisteten sich in den ersten Tagen grobe Aussetzer. Wir fassen die größten Aufreger für euch zusammen.
von Michael Rothschädl
zuletzt bearbeitet:
10.01.2020, 06:39 Uhr

Nichts zu sehen von Vorbereitungsturnieratmosphäre: Bereits in der Gruppenphase der Erstauflage des ATP-Cups ging es heiß her. Viele Topspieler sorgten dabei mit teils groben Fehltritten für Schlagzeilen.
Alexander Zverev liefert sich Ausraster um Ausraster
In seinem zweiten Gruppenspiel traf die deutsche Nummer eins, Alexander Zverev, auf den Griechen Stefanos Tsitsipas. Im ersten Satz kam Zverev ordentlich unter die Räder und war sichtlich unzufrieden mit seinem Spiel. Als ihm sein hinter der Box sitzender Vater ein paar Worte mit auf den Weg geben wollte, entlud der 22-Jährige seinen ganzen Frust an Zverev Senior: "Halt die Klappe, was zum Teufel redest du da? Ich habe keinen Aufschlag mehr, und du erzählst mir irgendeinen Scheiß."
Zuvor erregte Zverev Aufmerksamkeit, als er auf der Bank sitzend einen Schläger malträtierte. Sportlich war der ATP Cup für Zverev ebenfalls zum Vergessen: Alle drei Einzel verloren, in der Vorrunde ausgeschiedene und eine beängstigende Körpersprache geben aktuell wenig Hoffnung auf ein gutes Abschneiden bei den Australian Open.
Stefanos Tsitsipas verletzt Vater in der Box
Auch Zverev-Bezwinger Tsitsipas sorgte in der Gruppenphase für einen Eklat. Nach der 6:7 (7) 7:6 (3) 6:7 (5) Niederlage gegen Nick Kyrgios drosch der junge Grieche auf dem Weg in die Box auf einen Steher ein. Dort angekommen, schlug der 21-Jährige auf einen Sitz der Bank ein – und traf dabei sogar seinen Vater, der sich dabei verletzte. Dafür gab es im Anschluss Rüge von der Mutter und eine Entschuldigung vom Junior via Pressekonferenz.
Daniil Medvedev schlägt auf den Schiedsrichterstuhl ein
Der junge Russe ist ja bekannt dafür, dass gerne einmal sein Temperament mit ihm durchgeht. Im Viertelfinalduell mit Diego Schwartzman war es dann wieder soweit: Nachdem Medvedev bei einem verbalen Duell mit dem Argentinier eine Verwarnung ausgesprochen bekam (sein Gegenüber aber nicht), erkundigte sich der Russe Mitte des zweiten Satzes bei Stuhlschiedsrichter Mohamed Lahyani, wieso nur er denn verwarnt worden war. Dieser sagte, dass er (Anm. Medvedev) nicht so mit seinem Gegner reden könne. Das war dem Russen anscheinend zu viel, woraufhin er zwei Mal mit dem Schläger auf den Schiedsrichterstuhl einschlug. Die Folge war eine weitere Verwarnung und ein Punktverlust. Danach hatte sich Medvedev aber im Griff und konnte die Partie mit 6:4 4:6 und 6:3 für sich entscheiden.
Pablo Cuevas will schon aufgeben
Im Spitzeneinzel der Partie zwischen Uruguay und Georgien ging es eigentlich um nichts mehr. Beide Teams waren bereits ausgeschieden. Und dennoch war Pablo Cuevas sichtlich geknickt, als er im ersten Satz das Break zum 4:5 kassierte. Im folgenden Game folgte eine eigenartige Performance des 34-Jährigen. Nachdem er auf die andere Seite gesprintet war, machte er Strecksprünge vorm Return und ärgerte sich überschwänglich über einen verlorenen Punkt – alles nur, weil seine Box versucht hatte, ihn aufzumuntern.
Als Basilashvili ein Ass zum 40:0 schlug, gab der Stuhlschiedsrichter dem Uruguayer eine Verwarnung aufgrund der no-effort-Regelung. Cuevas verstand die Welt nicht mehr, ließ den Oberschiedsrichter kommen und wollte den Court bereits verlassen, als sein Gegner angelaufen kam und ihn doch noch zum Weitermachen überredete – mit Erfolg: Es entwickelte sich noch ein offener Schlagabtausch, den der Georgier mit 6:4, 1:6, 6:4 für sich entschied.
Und Nick Kyrgios?
Der Australier ist eigentlich bekannt dafür, Eklats am laufenden Band zu liefern und spielt aktuell sogar auf Bewährung. Auch in Down Under agiert er mit seinen bekannten Mätzchen, wie Unterhandaufschlägen oder kuriosen Jubelposen - Ausraster gab es von seiner Seite hingegen noch keine. Beim ATP-Cup scheint der 24-Jährige nämlich motiviert zu sein und konzentriert sich auf das, was er am besten kann: Tennis zu spielen.