ATP Cup: Werden wir diese Stars jemals am Start sehen?

Der ATP Cup geht Anfang Januar 2022 in seine dritte Runde. Einige Superstars des Tennissportes werden womöglich nie in den Genuss kommen, beim jüngsten Mannschafts-Wettbewerb aufgeschlagen zu haben.

von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet: 08.12.2021, 15:53 Uhr

Murray, Wawrinka, Federer, del Potro - der ATP Cup vermisst sie mehr als umgekehrt
© GEPA Pictures
Murray, Wawrinka, Federer, del Potro - der ATP Cup vermisst sie mehr als umgekehrt

Ob es denn sinnvoll ist, zwei sehr ähnliche Mannschafts-Formate im Tennissport terminlich so nahe aneinander zu veranstalten wie den eben abgeschlossenen Davis Cup und den ATP Cup, der in weniger als vier Wochen in Sydney starten soll, darüber herrscht in der Szene Einigkeit: ist es nicht. Something has to give, sagt der Anglophile da gerne. Der ATP Cup wird nicht so leicht wieder verschwinden, zu perfekt passt der Termin Anfang des Jahres in die Spielpläne der Profis.

Eine Fusion scheint im Moment eher unwahrscheinlich, zu groß sind die finanziellen Interessen, die die ITF und Vermarkter Kosmos mit der Davis-Cup-Finalrunde verknüpfen. Ob sich im Herbst ein Fenster findet? Fraglich. Weil man ja wieder auf das Wohlwollen der Turnierveranstalter angewiesen ist.

Unabhängig von den organisatorischen Problemen scheint es den meisten Beteiligten aber ziemlich großen Spaß zu machen, im Team zu spielen. Vor allem auch unter der australischen Sonne. Ein paar mehr oder minder noch aktive Superstars des Sports werden aber womöglich nie in den Genuss gekommen sein, beim ATP Cup aufzuschlagen.

Federer verletzt, Wawrinka verschollen

Da wäre etwa Juan Martin del Potro. Wenn beim US-Open-Champion von 2009 das Handgelenk gerade mal ausnahmsweise mitmacht, dann meldet sich bei del Potro zuverlässig das Knie. Zuletzt hat man den Argentinier als Gast bei den US Open in New York City gesehen, del Potro schien ein gutes Stück davon entfernt zu sein, wieder Wettkampftennis auf hohem Niveau zeigen zu können. Argentinien ist 2022 dabei, Diego Schwartzman und Federico Delbonis werden im Einzel zu glänzen versuchen.

Und was ist mit den Schweizern? Roger Federer hätte 2020 die Chance gehabt, sich beim ATP Cup einzuspielen, der Maestro wollte dann so früh im Jahr vielleicht ein bisschen entspannter anfangen (wie etwa beim Hopman Cup). Stan Wawrinka hat sich auch schon länger vom Tennisbetrieb abgemeldet. Rückkehrdatum: offen. Federer und Wawrinka haben gemeinsam den Davis Cup gewonnen, den einzig wahren, wie Traditionalisten sagen würden. Die Finalsausen in Madrid und den ATP Cup in Australien kennen die beiden Eidgenossen höchstens aus dem Fernsehen. Anzunehmen ist allerdings, dass Federer und Wawrinka Besseres zu tun hatten, als sich den ewig jungen Schlager Sonego gegen Gojo im Livestream zu geben.

Murray wenigstens mit der Madrid-Erfahrung

Bleibt noch Andy Murray, der 2019 in Madrid immerhin schon mal die neue Weltordnung im Davis Cup in Lokalaugenschein genommen hat. Für den ATP Cup ist der dreimalige Major-Champion aber keine Option, zu gut sind die Weltranglisten-Platzierungen von Cameron Norrie und Daniel Evans.

Am Ende des Tages könnte es aber auch sein, dass dem ATP Cup durch das Fehlen der genannten Legenden mehr abgeht als den Spielern selbst, die dann eben nie dort gespielt haben.

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von Jens Huiber

Mittwoch
08.12.2021, 21:00 Uhr
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