ATP Masters Monte-Carlo: Geht Novak Djokovic im Fürstentum schon all-in?

Novak Djokovic startet als Nummer eins in das ATP-Masters-1000-Turnier in Monte-Carlo. Die Frage ist, wie wichtig der Weltranglisten-Erste dieses Event noch nimmt.

von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet: 06.04.2023, 11:55 Uhr

Novak Djokovic 2015 in Monte-Carlo
© Getty Images
Novak Djokovic 2015 in Monte-Carlo

Es gab Zeiten, da musste und wollte Novak Djokovic der Tenniswelt und vor allem sich selbst noch etwas beweisen. Etwa, dass er in der Lage ist, Rafael Nadal auf Sand bei einem von dessen Lieblingsturnieren in die Knie zwingen zu können. Monte-Carlo fällt auf jeden Fall in diese Kategorie - und nachdem Djokovic dem großen Spanier 2009 und 2012 jeweils im Endspiel unterlegen war, ging der Finalerfolg 2013 sicherlich runter wie warmes Öl.

Zehn Jahre später liegen die Prioritäten des Weltranglisten-Ersten woanders - in erster Linie wohl auf dem Gewinn eines 23. Major-Titels. Am besten gleich in Roland Garros und also auf Sand und also in Rafael Nadals Wohnzimmer. Klar, für das Selbstvertrauen auf dem Weg dorthin wären ein paar (Turnier-)Siege gut. Schließlich hat Djokovic mit den 109 Championaten von Jimmy Connors ja auch noch eine allerletzte Hürde zu überqueren, bevor er dann quasi alle relevanten Rekorde im Tennissport hält.

Djokovic gewinnt 2015 letztmals in Monte-Carlo

Die jüngere Vergangenheit hat nun aber gezeigt, dass der Klassiker in seiner Wahlheimat Monte-Carlo für Novak Djokovic eher den Charakter des lockeren Einschlagens auf Asche hat. Beispiele gefällig? Im vergangenen Jahr unterlag er gleich im ersten Match Alejandro Davidovich-Fokina. 2021 war es Dan Evans im Achtelfinale, der einen überraschenden Sieg gegen Djokovic feiern durfte.

Vor vier Jahren war es Daniil Medvedev, der im Viertelfinale den Lauf von Djokovic im Fürstentum jäh stoppte, 2018 Dominic Thiem im Achtelfinale. Den letzten Titel gab es 2015, da schlug Novak Djokovic im Endspiel Tomas Berdych, fertigte davor Rafael Nadal glatt mit 6:3 und 6:3 ab.

Der Weg zum Titel 2023 ist durch die Absagen von Nadal und Carlos Alcaraz nun sicher einfacher geworden. Und wenn Novak Djokovic bei sich ist und sein bestes Tennis zeigt, sollte er nicht zu schlagen sein. Aber die Konkurrenz weiß auch: Wenn der Branchenprimus zu packen ist, dann wohl am ehesten beim ersten 1000er des Jahres auf Sand.

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Donnerstag
06.04.2023, 13:50 Uhr
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