Dominic Thiem droht frühes Duell mit Rafael Nadal – hartes Los für „AHM“

Österreichs zwei Asse beim ATP-Turnier in Monte Carlo, Dominic Thiem und Andreas Haider-Maurer, hatten kein Losglück.

von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet: 11.04.2015, 14:34 Uhr

Letztes Jahr hatteJürgen Melzerhier seinComeback nach sechsmonatiger Verletzungspause gegeben, heuer lässt Österreichs zweitbester Spieler das Monte-Carlo Rolex Masters diesmal aus – geplant und nicht nur, weil er vor Qualifikationsbeginnin Houston im Doppel vertreten war. Somit ruhen die rot-weiß-roten Hoffnungen beim ATP-Masters-1000-Sandplatzevent im Fürstentum Monaco im Einzel nur auf zwei Assen. Doch diese haben bei der Hauptbewerbs-Auslosung am Samstag gegen Mittag kein Losglück gehabt.

Dominic Thiem droht frühzeitig im Turnierverlauf die wohl schwerstmögliche Hürde. Der 21-jährige Niederösterreicher (ATP 43) trifft zuerst erstmals auf den gleichaltrigen französischen Wildcard-SpielerLucas Pouille(ATP 113), würde jedoch bei einem Sieg anschließend gegen den drittgesetzten SpanierRafael Nadal(ATP 5) antreten müssen – den achtfachen Champion von 2005 bis 2012. Andreas Haider-Maurer hat’s bereits in Runde eins schwer, der 28-jährige Niederösterreicher (ATP 58) fordert den auf 13 gesetzten LettenErnests Gulbis(ATP 17). Im Doppel trittAlexander Peyamit seinem StammpartnerBruno Soaresan, der Wiener und der Brasilianer sind auf Position sieben gereiht und haben zu Beginn ein Freilos.

Einhänder sind „Rafas“ Lieblingsspeise

Pouille gilt zwar als großes Talent, ist am Samstag beim ATP-Challenger von Saint-Brieuc im Halbfinal-Einsatz und wird wohl mit entsprechendem Selbstvertrauen anreisen. Und dennoch sollte Thiem im zweiten Anlauf sehr gute Chancen haben, die zweite Runde zu erreichen – im Vorjahr hatte der heimische Youngster eine Wildcard erhalten,war aber sogleich zum Beginn ausgeschieden. Die weiteren Aussichten könnten nicht schlechter sein, denn in der Geschichte des Tennissports hat es auf roter Asche nie einen dominanteren Akteur als Nadal gegeben. 46 seiner 65 ATP-Titel hat der 28-Jährige auf Sand gewonnen, neben den erwähnten acht Coups in Monte Carlo stehen außerdem gar neun Triumphe bei den French Open in Paris zu Buche, dem Höhepunkt der liebsten Saisonzeit des 14-fachen Grand-Slam-Gewinners.

Mit der gewaltigen Stärke des Mallorquiners auf dem Belag hat Thiem bereits Bekanntschaft gemacht: In der zweiten Runde der French Open 2014 zahlte er beim2:6, 2:6, 3:6– trotz teils guter Leistung – Lehrgeld. Eine Statistik illustriert die Schwere der bevorstehenden Aufgabe besonders. Nadal hat in den letzten mehr als zehn Jahren auf der Tour nur gegen drei Spieler mit einhändiger Rückhand – wie sie Thiem besitzt – auf Sand verloren: gegenRoger Federerin Hamburg 2007 und Madrid 2009, den LinkshänderHoracio Zeballosin Viña del Mar 2013 – und zuletzt gegenNicolas Almagroin Barcelona 2014. Was auch daran liegt, dass mit einer Hand Schlagende mit Nadals massivem Topspin erhebliche Probleme haben. Ein Sieg Thiems über den „Matador“ hätte in diesem Kontext geradezu historischen Wert. Fest steht allerdings auch, dass Nadals Comeback nach Verletzungspausen im Vorjahr verhältnismäßig schleppend läuft, „Rafa“ scheint derzeit verwundbarer denn je. Ein Funken Hoffnung existiert also doch.

Gulbis gegen Haider-Maurer mit neuem Coach

Während sich Thiem mit einer tollengemeinsamen Trainingswoche mit niemand Geringerem als Roger Federerin der Nähe von Zürich vorbereitete,schied Haider-Maurer erst am Freitag im Viertelfinale des ATP-Events in Casablanca aus und lieferte eine in Summe sehr geglückte Generalprobe ab. In Monte Carlo ist der Waldviertler zum ersten Mal überhaupt am Start und steht erstmals bei einem Masters-1000-Sandplatzturnier direkt im Hauptfeld. „Ich freue mich natürlich darauf“, ließ er tennisnet.com wissen. Gegen Gulbis hat er bereits zwei Mal gespielt,in Kitzbühel 2012 unterlag er trotz 6:2,-5:2-Führung und Matchball,bei den US Open 2013 in New York revanchierte er sich nach 1:2-Satzrückstand noch.

Der 26-jährige Balte war bis vor kurzem noch Thiems Sparringpartner,trennte sich aber nach verpatztem Saisonbeginn Anfang März vom gemeinsamen österreichischen Starcoach Günter Bresnik. Im Fürstentum Monaco wurde Gulbis dieser Tage nun arbeitend mitThomas Enqvistgesehen,der schwedische Ex-Weltklassespieler ist sein neuer Betreuer. Sollte Haider-Maurer diese erste Herausforderung bewältigen, würde dann der AustralierBernard Tomic(ATP 27) oder der TschecheLukas Rosol(ATP 33) warten. Im Achtelfinale wäre gar ein Duell mit dem serbischen Weltranglisten-ErstenNovak Djokovicmöglich, doch das fällt bei „AHMs“ harter Auslosung derzeit nur unter das Kapitel „Theorie“.(Text: MaWa)

Hier die Auslosungen aus Monte Carlo:Einzel,Doppel,Einzel-Qualifikation.

Hier der Spielplan.

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Samstag
11.04.2015, 14:34 Uhr