ATP Peking: Wie angeschlagen ist Alexander Zverev?
Alexander Zverev hat gestern souverän den Einzug in die zweite Runde des ATP-Tour-500-Turniers in Peking geschafft. Ganz fit hat der Weltranglisten-Dritte aber nicht zu jedem Zeitpunkt des Matches gegen Lorenzo Sonego gewirkt.
von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet:
26.09.2025, 18:34 Uhr

Es war nur eine kurze Sequenz beim souveränen 6:4 und 6:3 von Alexander Zverev gegen Alexander am Freitagabend in Peking. Beim Stand von 3:1 und 4:0 hatte Zverev einen ersten Aufschlag ins Aus gesetzt. Und sich danach viel mehr Zeit als üblich vor seinem zweiten Service genommen. Weil ihn etwas im Publikum störte? Oder weil Zverev körperliche Probleme hatte?
Nun könnte man sagen: Wenige Minuten später ist Zverev ja wie Pete Sampras in dessen besten Zeiten in Richtung Netz geflogen, hatte einen Smash im Stile eines „Slam Dunks“ ins Feld gehämmert. Dazu braucht es Fitness, Timing und Selbstvertrauen. An Punkt eins und drei hat es Alexander Zverev aber zuletzt gemangelt.
NIederlagen gegen de Minaur und Fritz beim Laver Cup
In frischer Erinnerung sind da noch die Auftritte beim Laver Cup in San Francisco, einem der Lieblingsevents der deutschen Nummer eins. Was nichts daran änderte, dass Zverev seine beiden Partien gegen Alex de Minaur und Taylor Fritz verlor. Gegen den „Demon“ gelangen ihm nur fünf Spielgewinne, gegen Angstgegner Fritz ging es im zweiten Satz immerhin in ein Tiebreak. Aber körperlich auf der Höhe wirkte Alexander Zverev auf dem von allen Seiten als sehr langsam beschriebenen Court im Chase Center nicht.
Zuvor bei den US Open war das Aus schon früh gegen Félix Auger-Aliassime gekommen, einen Spieler also, den Zverev im Regelfall ziemlich gut im Griff hat. Ausreden hinsichtlich möglicher körperlicher Beeinträchtigungen wollte Alexander Zverev in Flushing Meadows nicht bringen, schon vor Turnierbeginn hatte er aber gemeint, dass er aufgrund von Rückenbeschwerden Medikamente nehme. Und diese vor der Halbfinal-Niederlage gegen Carlos Alcaraz womöglich nicht richtig dosiert hätte.
Zverev hat ein schwieriges Programm vor sich
In Tokio geht es nun gegen Corentin Moutet weiter, den französischen Zwirbler, der viel Schnitt und Emotion spielt. Die einzige Partie zwischen den beiden hat Zverev in diesem Sommer in Stuttgart gewonnen, auf Rasen. Normalerweise ginge der Olympiasieger von 2021 als klarer Favorit in die Partie mit Moutet - aber wer weiß schon, was im Körper von Zverev los ist? Außer er selbst, versteht sich.
Und mit den Anstrengungen in Tokio ja nicht genug: Danach stehen die Einsätze in Shanghai, beim Schaukampf in Saudi-Arabien, bei den Erste Bank Open in Wien, in Paris Indoor und bei den ATP Finals an. Mit der möglicherweise nur einen Millimeter geöffneten Tür, durch die Zverev vielleicht doch noch zur Finalrunde des Davis Cup schreitet. Ein strenges Programm. Für as man besser im Vollbesitz seiner Kräfte ist.
Hier das Einzel-Tableau in Peking
