ATP Rio: 16-Jähriger Carlos Alcaraz mit Monster-Premiere

Carlos Alcarez hat sein erstes Match auf der ATP-Tour überhaupt gewonnen. Der erst 16-jährige Spanier besiegte beim 500er-Event in Rio de Janeiro Albert Ramos-Vinolas in einem wahren Marathon.

von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet: 18.02.2020, 11:59 Uhr

Carlos Alcarez hat in Rio noch was vor
© Rio Open
Carlos Alcarez hat in Rio noch was vor

Wenn schon erstmals ATP-Luft schnuppern, dann aber auch gleich mit dem vollen Programm: Carlos Alcarez, zarte 16 Jahre alt, war dank einer Wildcard in das Hauptfeld des ATP-Tour-500-Turniers in Rio de Janeiro gerutscht. Und hat sein Nenngeld gleich beim ersten Auftritt gegen seinen spanischen Landsmann Albert Ramos-Vinolas ausgespielt. 7:6 (2), 4:6 und 7:6 (2) lautete das Ergebnis nach einer Spielzeit von 3:36 Stunden, so viel Drama hätte der Teenager bei seinem Einstand wohl nicht gebraucht.

Die nächste gute Nachricht aus Sicht von Alcarez: Sein kommender Gegner, der argentinische Qualifikant Federico Coria, wird nicht wesentlich frischer in die Zweitrunden-Begegnung am Mittwoch einlaufen. Coria setzte sich gegen Corentin Moutet ebenfalls erst im Tiebreak des dritten Satzes durch, wie übrigens auch Cordoba-Champion Cristian Garin gegen Andrej Martin.

Alcarez spielt wie Federer

Der größte Aufreger des Eröffnungstages war aber Alcarez, der in der Weltrangliste vor Rio auf Position 406 geführt wurde. Zumal das Match gegen Ramos-Vinolas erst um drei Uhr Früh Ortszeit zu Ende gegangen war. Die große Bühne ist Carlos Alcarez zwar neu, nicht aber das Gefühl des Gewinnens: Der Spanier hat in diesem Jahr schon drei Turniere gespielt, zwei davon gewonnen, in 14 von 15 Matches gesiegt. Allerdings allesamt auf der ITF-15.000er-Ebene. Im vergangenen Jahr hat Alcarez allerdings schon das Viertelfinale des ATP-Challenger-Turniers in Sevilla erreicht, auf dem Weg dorthin etwa Yannick Hanfmann geschlagen. Und davor in Alicante Jannik Sinner.

„Ich mag es, sehr aggressiv zu spielen, mit vielen Gewinnschlägen“, gab Carlos Alcarez in Rio de Janeiro also zu Protokoll. „Mein Stil ist mehr oder weniger der von Roger Federer, aggressiv ans Netz zu kommen und viele Stopps zu spielen.“ Gecoacht wird Alcarez von Juan Carlos Ferrero, der voll des Lobes für seinen Schützling ist. „Er hat das Level, die Geschwindigkeit, er wird physisch jeden Tag stärker- ich glaube, dass er einer der besten werden kann“, erklärte der ehemalige Coach von Alexander Zverev. „Ich habe viel Erfahrung damit, was nun auf ihn zukommt und gebe ihm meinen bestmöglichen Rat.“

Hier das Einzel-Tableau in Rio de Janeiro

von Jens Huiber

Dienstag
18.02.2020, 13:43 Uhr
zuletzt bearbeitet: 18.02.2020, 11:59 Uhr