ATP: Wie lange wird Stan Wawrinka dem „Prozess“ noch vertrauen?

Stan Wawrinka ist beim ATP-Tour-250-Turnier in Antwerpen in Runde eins an Richard Gasquet gefeiert. Obwohl er drei Matchbälle vorfand.

von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet: 17.10.2022, 22:19 Uhr

Stan Wawrinka musste in Antwerpen eine bittere Niederlage hinnehmen
© Getty Images
Stan Wawrinka musste in Antwerpen eine bittere Niederlage hinnehmen

Stan Wawrinka, da kann es keine zwei Meinungen geben, ist einer der größten Spieler der jüngeren Tennisgeschichte. Ja, man darf den Schweizer sogar nah am Legendenstatus verorten. Wawrinka hat bekanntlich drei Grand-Slam-Turniere gewonnen (andererseits aber auch „nur“ 13 weitere), selbst manche seiner Niederlagen sind legendär. Man denke an das Achtelfinal-Match gegen Novak Djokovic bei den Australian Open 2013. Ein Jahr später revanchierte sich Wawrinka dann im Viertelfinale in Melbourne, gewann mit 9:7 im fünften Satz.

Dass die Anforderungen des Profilebens auf der ATP-Tour auch von Stan Wawrinka ihren Tribut gefordert haben, ist keine neue Erkenntnis. Dass der mittlerweile 37-Jährige nach wie vor an sich glaubt, auch nicht. „Trust the process“, vertraue dem Prozess, war in den vergangenen Jahren, die Wawrinka zu einem guten Teil mit Comeback-Anstrengungen nach Verletzungspausen verbracht hat, oft aus seinem Lager zu hören. Daniel Vallverdu hat im Sommer im Interview mit tennisnet ins selbe Horn gestoßen.

Wawrinka verliert gegen Gasquet in Antwerpen

Wohin genau dieser Prozess führen soll, lässt sich indes nur unscharf ausmachen. Letztmals in einem Endspiel eines ATP-Turniers stand Wawrinka 2019 in Antwerpen. Dort, wo er als Nummer 196 der Welt nur mit einer Wildcard ins Feld gerutscht ist. Und mit einer Drei-Satz-Niederlage trotz dreier Matchbälle und einer Break-Führung im dritten Durchgang gegen Richard Gasquet auch schon wieder raus.

Kann Wawrinka wirklich noch einmal um einen ganz großen Titel mitspielen? Das wäre angesichts der nachfolgenden Generation um Carlos Alcaraz, den etablierten Größen wie Daniil Medvedev oder Alexander Zverev und den immer noch voll motivierten Legenden Novak Djokovic und Rafael Nadal geradezu eine Sensation.

Denn, wie auch im Match gegen Gasquet gut zu beobachten: Die Power ist bei Stan Wawrinka zwar immer noch da. Aber nicht die Konstanz. Und auch nicht der Killerinstinkt, der den großen Schweizer in seiner besten Zeit ausgezeichnet hat.

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Dienstag
18.10.2022, 09:54 Uhr
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