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Australian Open 2022: Finale! Rafael Nadal muss gegen Matteo Berrettini nur kurz zittern

Rafael Nadal steht bei den Australian Open 2022 im Finale. Der Weltranglistensechste gab sich mit einer starken Leistung gegen Matteo Berrettini mit Ausnahme von Satz drei keine Blöße und wartet nun auf den Sieger des Duells zwischen Stefanos Tsitsipas und Daniil Medvedev.

von Michael Rothschädl
zuletzt bearbeitet: 28.01.2022, 07:49 Uhr

erfindet sich immer wieder neu

Ein Sieg fehlt Rafael Nadal noch auf einen weiteren Vermerk in den Geschichtsbüchern. Triumphiert der Spanier nämlich bei den Australian Open, so ist der 35-Jährige der erste Spieler, der die Schallmauer von 21 Grand-Slam-Titel wird knacken können. Und könnte diesen Vergleich damit erstmals alleinig – vor Roger Federer und Novak Djokovic (jeweils 20) – anführen. Den vorletzten Schritt hat der Spanier gegen Matteo Berrettini am Freitag jedenfalls eindrucksvoll geschafft. 

Gegen den Römer zeigte sich früh jener Matchplan, der im Vorfeld zu erwarten war: Nadal malträtierte die Rückhand des Italieners und versuchte so, schnell zum Punktegewinn zu kommen. 14 unerzwungene Fehler Berrettinis in Satz eins, ein frühes Break und eine hochkonzentrierte Aufschlagleistung sollten dem 20-fachen Major-Champion reichen, um Durchgang eins nach rund 40 Minuten in trockene Tücher zu bringen.

Nadal mit Blitzstart in Satz zwei

Selbes Spiel in Satz zwei: Rafael Nadal legte auch hier los wie die Feuerwehr, profitierte auch von einem Matteo Berrettini, der sich an diesem Abend zusehends unwohl in der Rod Laver Arena zu fühlen schien. Und holte sich auch in Durchgang zwei früh ein Aufschlagspiel seines Kontrahenten. Für Berrettini entwickelte sich dieser Satz schnell zum Debakel, Nadal hielt an seiner Marschrichtung fest – der Italiener wiederum vermochte es nicht, dem Vorhandspin seines Kontrahenten auch nur irgendetwas entgegenzusetzen.

Der Dauerdruck des 35-Jährigen zeigte bei Matteo Berrettini freilich Wirkung: Während die Rückhand weiterhin die größte Baustelle des Römers blieb, überpowerte Berrettini auch mit der Vorhand immer öfter. Die logische Konsequenz: Nadal holte sich zum 3:0 in Satz zwei ein weiteres Break, die Vorentscheidung in diesem Durchgang. Nach etwas weniger als eineinhalb Stunden Spielzeit zog der Mallorquiner bereits mit 6:3 und 6:2 davon.

Berrettini holt Satz drei

Zumindest in Satz drei konnte Berrettini ein frühes Break verhindern, wenngleich sich der Spanier im dritten Game bereits wieder angeschickt hatte, dem Römer seinen Aufschlag abzunehmen. Das schien dem zunehmend aggressiver auftretenden Italiener Auftrieb zu geben. Was es im siebenten Game zu sehen gab, hatte sich also angebahnt: Matteo Berrettini kam bei Aufschlag Nadal zu gleich drei Breakchancen am Stück - die ersten für den Römer gegen den 35-Jährigen überhaupt in seiner bisherigen Laufbahn. Der zweite passte mit einem sehenswerten Vorhandschuss. Berrettini war zurück in diesem Match und sicherte sich wenig Später Satz drei mit 6:3. 

Der vierte Satz verlief zunächst äußerst ausgeglichen. Matteo Berretini präsentierte sich bei eigenem Aufschlag seit geraumer Zeit nahezu unantastbar, machte zwischenzeitlich über 22 (!) Aufschlagpunkte in Folge. Nadal hingegen hatte zu kämpfen, konnte einige Halbchancen des Italieners zum Start in den Satz jedoch vereiteln. Und hatte beim Stand von 4:3 dann - etwas aus dem Nichts - selbst zwei Chancen auf das Break. Die erste konnte Berrettini nach einer sensationellen Rallye noch abwehren, die zweite passte dann aber - Nadal gelang das Break zum 5:3. 

Nadal: "Musste leiden"

Das sollte die Entscheidung in diesem Match gewesen sein: Nach knapp drei Stunden fixierte der Weltranglistensechste den 6:3, 6:2, 3:6 und 6:3-Erfolg über Matteo Berrettini. "Die ersten beiden Sätzen waren meine besten beiden seit langem. Er war dann aber sehr gefährlich, er hat die Waffen, um zurückzukommen"; sagte Nadal im Anschluss an seinen Erfolg. "Dann musste ich also leiden, musste arbeiten, um ins Finale zu kommen. Es bedeutet mir so viel, es geschafft zu haben, hier das Finale zu erreichen." 

"Momentan geht es für mich nur um die Australian Open. Ich hatte hier einige Endspiele, war knapp dran gegen Novak und Roger. Aber ich habe hier eine weitere Chance und werde mein Bestes versuchen", sagte der Weltranglistensechste angesprochen auf die Möglichkeit, in Down Under seinen 21. Grand-Slam-Titel zu feiern. 

Im Endspiel wartet der Spanier nun auf den Sieger des zweiten Halbfinals zwischen Stefanos Tsitsipas und Daniil Medvedev (bei uns im Liveticker, ab 9:30 Uhr). Eine letzte Hürde für den Weltranglistensechsten auf dem Weg zum 21. Major-Titel – und zum erst zweiten bei den Australian Open.

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von Michael Rothschädl

Freitag
28.01.2022, 07:40 Uhr
zuletzt bearbeitet: 28.01.2022, 07:49 Uhr

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