Australian Open 2022: Spieler auf die Überholspur
Die Australian Open bringen traditionell die erste große Chance eines Tennisjahres, viele Punkte zu sammeln. Mindestens drei Profis sollten diese frühe Möglichkeit nutzen: Jannik Sinner, Hubert Hurkacz und Roberto Bautista-Agut.
von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet:
28.12.2021, 09:58 Uhr

Mit großen Erfolgen geht in der Regel auch eine große Bürde einher: Denn zwölf Monate nach einem Coup der Spitzenklasse müssen die errungenen Punkte verteidigt werden (es sei denn, Sonderregelungen wie nach der Corona-Pause treten in Kraft). Andererseits haben diejenigen, die etwa den Saisonstart 2021 in Sachen Grand-Slam-Turniere nicht ganz ordentlich hinbekommen haben, in wenigen Wochen die Chance, ihre ohnehin schon gute Position in der ATP-Weltrangliste noch weiter zu verbessern. Als da wären …
Hubert Hurkacz. „Hubi“ hat in der abgelaufenen Saison nicht nur ziemlich überraschend das ATP-Masters-1000-Turnier in Miami für sich entschieden, der Pole qualifizierte sich auf den letzten Drücker auch noch für das ATP-Finale in Turin. Hurkacz überwintert damit auf Platz neun in den Charts - mit Luft nach oben. Denn bei den Australian Open Anfang dieses Jahres hat der 24-Jährige gleich in Runde eins gegen Mikael Ymer verloren. Nachdem die Punkte bei Majors auf jeden fall ins Ranking eingehen, ein herber Schlag.
Hurkacz hat 454 Punkte Rückstand auf Casper Ruud, der Norweger hat in Melbourne immerhin ein Achtelfinale (und damit 180 Punkte) zu verteidigen. Bei günstigem Verlauf könnte also ein neues Karrierehoch für Hubert Hurkacz winken.
Hurkacz und Sinner könnten aufrücken
Dasselbe gilt für Jannik Sinner, der sich beim ersten Grand-Slam-Turnier 2021 mit Denis Shapovalov einen Instant Classic über fünf Sätze lieferte, diesen aber verlor. Sinner könnte den Schwung der Auftritte bei den ATP Finals (als Ersatzmann) und beim Davis Cup nach Australien mitnehmen. Und muss wie Hurkacz ein wenig darauf schielen, wer denn nun wirklich in Melbourne antritt. Sollten Rafael Nadal und/oder Andrey Rublev fehlen (beide positiv auf das Coronavirus getestet) oder auch Novak Djokovic auf eine Reise nach Down Under verzichten (müssen), würde zunächst Hurkacz, bei einer zweiten Absage Sinner unter die acht bestgesetzten Spieler aufrücken. Was für den Turnierverlauf von großer Bedeutung sein kann.
Davon ist Roberto Baustista-Agut zwar weit entfernt. Aber auch der spanische Routinier hat sich bei der Niederlage gegen Radu Albot bei den Australian Open nicht mit Ruhm bekleckert. Was aber andererseits die Chance birgt, zum Jahresauftakt 2022 frisch nachzulegen.