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Australian Open: Alexander Zverev: "Nicht fair, dass jemand herkommt und nicht spielen kann"

Alexander Zverev hat sich beim Media Day der Australian Open zur Causa Djokovic geäußert und dabei ein differenziertes Bild gezeichnet. 

von Michael Rothschädl
zuletzt bearbeitet: 16.01.2022, 10:59 Uhr

Alexander Zverev hat sich beim Media Day der Australian Open zur Causa Djokovic geäußert
Alexander Zverev hat sich beim Media Day der Australian Open zur Causa Djokovic geäußert

Man muss kein großer Prophet sein, um als Medienverantwortlicher der ATP-Stars zu antizipieren, dass es wohl beim Media Day der Australian Open zu einer Frage zur Causa rund um die Einreise von Novak Djokovic kommen könnte. Dass dem Serben mittlerweile zum zweiten Mal das Visum gecancelt wurde, dominiert die Tennis-Welt. Kein Thema polarisiert so sehr. 

Auch Alexander Zverev, der zum Kreis der absoluten Topfavoriten auf den Titel beim ersten Grand-Slam-Turnier des Jahres zählt, durfte bei den obligatorischen Medienverpflichtungen im Vorfeld der Australian Open seine Einschätzungen zur Causa Djokovic zum Besten geben. Zusammengefasst: Es ist kompliziert. So kompliziert wie die Geschichte selbst nun einfach ist. 

Zverev nennt seinen Favoritenkreis 

Gäbe es nicht weitaus mehr Favoriten auf den Titel, wenn der Serbe nun wirklich nicht an den Start gehen darf? Jein. "Natürlich ist Novak bei jedem Turnier, das er spielt, der Top-Favorit, vor allem auf diesem Belag und bei diesem Turnier, das er neunmal gewonnen hat", sagte Zverev. Zugleich gäbe es aber sehr wohl einige Spieler, die sich in der Vergangenheit um eine Favoritenstellung für das Turnier in Down Under haben empfehlen können. 

"Ich denke, es gibt viele andere Tennisspieler, die hier in Melbourne gute Ergebnisse erzielt haben. Medvedev, Tsitsipas und sogar ich selbst. Ich habe einen Tag mit Rafa trainiert, und ehrlich gesagt ist es so, dass ich ihn auch auf einem guten Niveau sehe", erklärte der aktuelle Weltranglistendritte. "Dennoch gibt es viele Tennisspieler, die uns alle überraschen und sich zum Champion des Turniers küren können."

Zverev zeigt sich differenziert

Habe er, Zverev, Kontakt zu Djokovic gehabt? Spärlich. "Ich habe zuletzt mit ihm gesprochen und ihm meine volle Unterstützung zugesagt. Wahrscheinlich ist sein Telefon jetzt ausgeschaltet." Insgesamt habe sich der Kontakt aber in Grenzen gehalten. "Gestern Abend dachten wir alle, er würde das Turnier spielen. Wir werden sehen, wie sich alles entwickelt", erklärte Deutschlands Nummer eins. 

Das wichtigste kam dabei freilich zum Schluss. Ist es denn fair, wie der Weltranglistenerste - der am Samstag erneut festgenommen wurde - behandelt werde? Auch hier ist die Antwort keine eindeutige. Auf der einen Seite müsse man die Reaktion der Menschen durchaus verstehen. "Die Tatsache, dass es Novak Djokovic ist, lässt die Leute glauben, dass er eine Reihe von Privilegien hat, die andere nicht haben", so Zverev. 

Und auf der anderen Seite? Zverev: "Ich weiß wirklich nicht genug zu diesem Thema, aber ich denke, wenn es nicht Djokovic wäre, würde es nicht so ein großes Drama geben." Zum Rest könne er sich schwer äußern, schließlich sei er kein Politiker. Er, Zverev, könne "nur sagen, dass es nicht fair ist, dass eine Person hierher kommt und nicht spielen kann."

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von Michael Rothschädl

Sonntag
16.01.2022, 14:15 Uhr
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