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Australian Open: Brayden Schnur attackiert Federer und Nadal - "Roger und Rafa sind ein bisschen egoistisch"

Der Kanadier Brayden Schnur hat Roger Federer und Rafael Nadal für ihr Verhalten im Umgang mit den Folgen der Buschbrände scharf kritisiert. Der 24-Jährige bezeichnete die beiden Legenden als "egoistisch" und hätte sich mehr Unterstützung gewünscht.

von Nikolaus Fink
zuletzt bearbeitet: 16.01.2020, 13:45 Uhr

Roger Federer und Rafael Nadal
© Getty Images
Roger Federer und Rafael Nadal

Eigentlich hätte Brayden Schnur nach seinem Erstrundenerfolg über den Österreicher Sebastian Ofner in der Qualifikation der Australian Open allen Grund zur Freude gehabt. Doch dem Kanadier war alles andere als nach Feiern zumute und ließ seinem Frust über die Verhältnisse in Melbourne freien Lauf.

"Man fühlt eine unfassbare Trockenheit in seinem Hals. Das ist hundertprozentig nicht normal. Spieler, die Asthma haben, haben jetzt einen riesigen Nachteil", so Schnur. Die Bedingungen in Melbourne während der ersten zwei Qualifikationstage waren aufgrund der schlechten Luft alles andere als optimal - die Slowenin Dalila Jakupovic brach in ihrem Erstrundematch auf dem Platz sogar zusammen.

Federer und Nadal spenden 250.000 Dollar

Nicht nur deswegen beteuern die Organisatoren, die Wetter- und Luftverhältnisse ständig zu überprüfen. Für Schnur ist das jedoch noch nicht genug: Der Kanadier hätte sich insbesondere von Roger Federer und Rafael Nadal mehr Unterstützung für die Spielerinnen und Spieler erhofft.

Es muss von den Topspielern kommen.

Brayden Schnur

"Es muss von den Topspielern kommen - Roger und Rafa sind ein bisschen egoistisch und denken an sich selbst und ihre Karrieren", führte der Weltranglisten-103. aus. Allerdings: Im Zuge der Rally for Relief spendeten der Schweizer und der Spanier gemeinsam 250.000 australische Dollar an die Opfer der verheerenden Buschbrände.

Brisantes Erstrundenduell?

Doch Schnur hätte sich auch für die Profis Hilfe erwartet. "Sie sind kurz vor dem Ende ihrer Karrieren und denken ausschließlich an ihr Vermächtnis im Sport. Sie denken aber nicht an den Sport selbst und was für diesen gut wäre - diese Leute müssten vorangehen", attackierte der 24-Jährige die beiden Legenden des Tennissports.

Mittlerweile hat sich der Kanadier für seine Verbalattacke entschuldigt. "Meine Worte wurden aus dem Kontext gerissen und ich möchte etwas klarstellen. Ich habe mich falsch artikuliert, als ich sie als egoistisch bezeichnet habe. Ich möchte mich bei Roger Federer und Rafael Nadal entschuldigen. Ihre Verdienste für den Sport sind bemerkenswert", ließ Schnur via Twitter wissen.

Für den 24-Jährigen und seine Kollegen ist für den weiteren Turnierverlauf zudem Besserung in Sicht: In den kommenden Tagen sollen die Luftverhältnisse in Melbourne deutlich besser werden. Und wer weiß, vielleicht bekommt es der Kanadier bei zwei weiteren Siegen in der Qualifikation im Hauptbewerb dann ja mit Federer oder Nadal zu tun. Es wäre wohl trotz der Entschuldigung des Kanadiers ein Match mit zusätzlicher Brisanz.

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von Nikolaus Fink

Donnerstag
16.01.2020, 13:39 Uhr
zuletzt bearbeitet: 16.01.2020, 13:45 Uhr

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