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Australian Open: Craig Tiley - "Werden den Start nicht verschieben"

Im Interview mit 9NewsMelbourne hat der Turnierdirektor der Australian Open, Craig Tley, am Sonntagmorgen Stellung zu den positiven Fällen auf den Flügen nach Down Under bezogen. Und den Betroffenen einer "harten" Quarantäne zumindest ein paar Perspektiven zugesichert. 

von Michael Rothschädl
zuletzt bearbeitet: 17.01.2021, 12:13 Uhr

Craig Tiley äußert sich zu den Zwischenfällen bei der Anreise nach Down Under
Craig Tiley äußert sich zu den Zwischenfällen bei der Anreise nach Down Under

63 Spieler sollen nach dem bereits vierten positiven COVID-19-Test im Zuge der Anreise nach Australien mittlerweile schon in "harter" Quarantäne sein. Das bedeutet, diese Spieler dürfen ihr Hotelzimmer für exakt zwei Wochen nicht verlassen, die Möglichkeit, fünf Stunden täglich zu trainieren, bleibt diesen Spielern vorenthalten. Das führte bereits am gestrigen Samstag zu recht kreativen Versuchen von Spielern wie Pablo Cuevas oder Belinda Bencic, die ihr Schlagtraining kurzerhand im Hotelzimmer ausführten. 

Nichtsdestotrotz sei es aber eine sehr, sehr schwierige Situation für die Spielerschar, die mit einer mehr als präkeren Vorbereitung für das erste Grand Slam des Jahres zu kämpfen hat. "Wir wussten von Anfang an, dass diese Art von Risiken besteht, bei dieser Pandemie kann man nie etwas als selbstverständlich ansehen", erklärte Craig Tiley dennoch die Vorfälle im Interview mit 9NewsMelbourne. Zwar hätte jeder Passagier an Bord der Flüge einen negativen Test, der nicht älter als 72 Stunden ist, vorweisen müssen, in einer Pandemie seien aber nunmal alle Eventualitäten möglich. 

Fitnessgeräte für die Quarantäne

Die Entscheidung, alle Passagiere an Bord als enge Kontaktpersonen einzustufen, wurde indes von den australischen Gesundheitsbehörden getroffen. Damit sehen sich alle Personen, die mit den positiven Fällen im selben Flugzeug waren, mit denselben Konsequenzen konfrontiert, die nun auch den positiv Getesteten bevorstehen: 14 Tage "Zimmerarrest", Training wird es in dieser Zeit nur innerhalb der vier Hotelzimmerwände geben. 

Damit dieses auf einem einigermaßen hohen Niveau stattfinden kann, soll es Unterstützung für die sich in Quarantäne befindlichen Spieler geben, wie Craig Tiley bestätigte: "Es ist eine sehr schwierige Situation. Wir müssen alles tun, um den Ausblick für alle Spieler so fair wie möglich zu gestalten, besonders für diejenigen, die jetzt isoliert sind. Der Hauptgrund, warum wir sie früher kommen lassen haben, ist, dass wir diesen Spielraum haben, falls so etwas passiert. Für den Fall, dass jemand positiv getestet wird, hat er immer noch 8-9 Tage Zeit, um sich auf das Event vorzubereiten. Wir werden uns darauf konzentrieren, Material für alle Spieler bereitzustellen, damit sie in ihren Zimmern richtig trainieren können."

Britische Mutation fernhalten

Das zentrale Ziel sei aber nach wie vor, die Gesundheit aller Beteiligten zu gewährleisten. Vor allem durch die britische Mutation des Virus habe sich nun eine deutlich veränderte Situation ergeben, wie der Turnierdirektor betont. Man wolle unter allen Umständen verhindern, dass es zu einer Einschleppung dieser Mutation nach Australien kommt, wo die COVID-Zahlen aufgrund eines monatelangen Lockdowns überdurchschnittlich niedrig gehalten werden können. "Es ist unsere Aufgabe, für die Sicherheit der gesamten Bevölkerung zu sorgen. Wir sind dieser Sache verpflichtet, wir wollen sie vor allem schützen", betont Tiley. 

Zu einer Verschiebung der Australian Open, wie kurze Zeit im Raum stand, soll es wohl definitiv nicht kommen, wie der Turnierdirektor erklärt: "Wir werden den Start des Turniers nicht ändern, am Montag, den 8. beginnen wir. Der Verkauf von Eintrittskarten läuft bereits, damit 50 % der Kapazitäten teilnehmen können und in diesen zwei Wochen außergewöhnliches Tennis genießen können "

von Michael Rothschädl

Sonntag
17.01.2021, 13:30 Uhr
zuletzt bearbeitet: 17.01.2021, 12:13 Uhr