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Australian Open: Das alte Dilemma mit den Wildcards - Cazaux macht das Beste draus

Arthur Cazaux hat die Wildcard des Französischen Tennisverbandes für die Australian Open 2024 erhalten. Und im Gegensatz zu vielen seiner Vorgänger auch erfolgreich genutzt.

von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet: 20.01.2024, 10:30 Uhr

Arthur Cazaux hat in Australien bislang nur gejubelt
© Getty Images
Arthur Cazaux hat in Australien bislang nur gejubelt

Wer ein Grand-Slam-Turnier veranstaltet, ist ganz klar im Vorteil. Finanziell sowieso: Tennis Australia, der Französische Tennisverband, die Lawn Tennis Association und die USTA schöpfen aus dem Vollen. Aber auch sportlich bringt der Status einer Major-Nation Vorteile mit sich, zumindest für die französischen, australischen und US.amerikanischen SpielerInnen: Denn die schieben sich untereinander jeweils eine Wildcard für die Frauen und die Männer zu. Wimbledon nimmt sich dabei raus.

Die restlichen Freiplätze in den 128er-Rastern gehen eigentlich immer an einheimische Hoffnungen. Ausnahmen bestätigen wieder einmal die Regel: Dominic Thiem etwa durfte im vergangenen Jahr in Melbourne mit einer Wildcard starten.

Und damit zu Arthur Cazaux, der bei den aktuellen Australian Open in den Genuss der französischen Wildcard gekommen ist. Objektiv betrachtet hätte man sich auch Jakub Mensik oder Dino Prizmic, die jungen Hoffnungsträger aus der Tschechischen Republik und Kroatien, als Kandidaten vorstellen können. Aber da stimmt der Reisepass halt nicht. Mensik und Prizmic haben es immerhin über die Qualifikation auch ins Hauptfeld geschafft.

Cazaux nun gegen Hurkacz

Und Cazaux, da kann man nur gratulieren, hat das Beste aus seiner Chance gemacht. Nach dem glatten Drei-Satz-Erfolg gegen Tallon Griekspoor steht der 21-Jährige schon im Achtelfinale. Nachdem er in Runde zwei Holger Rune aus dem Tableau geworfen hatte.

Wie bemerkenswert diese Leistung ist, zeigt folgende Statistik: Seit 2007 haben französische Spieler, die in Melbourne eine Wildcard erhalten haben, lediglich drei Matches gewonnen. Allesamt in Runde eins. Cazaux ist der erste Empfänger eines Freifahrtscheins seit 2012, der es bis unter die letzten 16 geschafft hat. Damals war es Lleyton Hewitt.

Die nächste Aufgabe für Arthur Cazaux wird noch einmal schwieriger werden. Denn mit Hubert Hurkacz wartet ein Mann, der schon beim United Cup gut gespielt hat. Und der schon lange keine Wildcard mehr braucht.

Hier das Einzel-Tableau in Melbourne

von Jens Huiber

Samstag
20.01.2024, 10:30 Uhr
zuletzt bearbeitet: 20.01.2024, 10:30 Uhr