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Australian Open: Dominic Thiems Sieg gegen Nadal - weil er daran glaubt

Am Freitag geht es für Dominic Thiem gegen Alexander Zverev um den erstmaligen Einzug in das Endspiel der Australian Open 2020. Der Erfolg gegen Rafael Nadal hat gezeigt, dass der Österreicher ein neues Level erreicht hat.

von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet: 29.01.2020, 17:48 Uhr

Jetzt auch Rafael Nadal bei einem Major gepackt - Dominic Thiem
© GEPA Pictures
Jetzt auch Rafael Nadal bei einem Major gepackt - Dominic Thiem

Gegen einen der besten drei Spieler der Gegenwart ein Match auch wirklich ins Trockene zu bringen, das kann für jeden Profi zur schwierigen Übung werden. Tennys Sandgren hat dies gegen Roger Federer am Dienstag auf die harte Tour feststellen müssen, Dominic Thiem ging der Schlussakkord gegen Rafael Nadal auch nicht gerade leicht von der Hand. Dabei hält sich Thiem, bei allem Respekt gegenüber Sandgren, in einer anderen, höheren Etage des Welttennis auf. Und hat Nadal, Federer und auch Djokovic schon besiegt. Aber eben nur letzteren im Rahmen eines Grand-Slam-Turniers.

Nach dem epischen Match gegen Rafael Nadal hat Dominic Thiem nun also auch einen Sieg gegen den Spanier in der ewigen Bilanz stehen. Warum? Weil der 26-Jährige einer der wenigen Spieler ist, die in jedes Match mit dem Vorsatz gehen, dieses auch gewinnen zu wollen. Weil Thiem weiß, dass die Voraussetzungen dafür stimmen. Angefangen von seiner körperlichen Verfassung, die, abgesehen von den schwierigen Wochen, in denen Thiem immer wieder mit Infektionen zu kämpfen hat, zu den besten auf derTour zählt. Dominic Thiem hätte zwar nicht zwingend gerne einen fünften Satz gegen Rafael Nadal gespielt, aber er wäre für diese Herausforderung ready gewesen.

Thiem steckt Rückschläge weg

Das Nachspiel zum Spiel zum 5:5 im vierten Satz hat aber auch gezeigt: Die Frustrationstoleranz von Thiem ist gewachsen. Als der Österreicher zum Match serviert hat, ging so ziemlich alles daneben, Nadal hatte plötzlich wieder das Momentum auf seiner Seite. Dann noch einmal die verschlagene Vorhand bei 6:4 im Tiebreak. Daran könnte man schon zerbrechen. Nicht aber Dominic Thiem an diesem Mittwochabend in Melbourne. Kurz hat er gehadert, schnell war er wider bei sich.
Und trifft am Freitag auf einen Mann, den er selbst als guten Freund bezeichnet, und der wie Thiem selbst mit wenigen positiven Erlebnissen vom ATP Cup zu den Australian Open gekommen ist. Alexander Zverev hat gegen Alex de Minaur eineinhalb starke Sätze gespielt, dann den Faden verloren. Dominic Thiem wirkte in Sydney spielerisch zwar solider, am Ende stand aber auch nur ein Sieg gegen Diego Schwartzman zwei Pleiten gegen Hubert Hurkacz und Borna Coric gegenüber.

Auch Federer hat Probleme beim Zumachen

Die neunte Begegnung mit Zverev wird denn auch die wichtigste in der deutsch-österreichischen Rivalität werden: Für Zverev geht es um die erste Finalteilnahme bei einem Major überhaupt, Thiem könnte dies zum dritten Mal erreichen. Aber eben auch erstmals in Melbourne. Die deutsche Nummer eins musste deutlich kürzer schuften als Thiem, hatte zudem am Mittwoch schon früher Feierabend als der Niederösterreicher, der wohl erst in den frühen australischen Morgenstunden den Weg ins Hotelbett fand.

Wer auch immer am Freitag als Sieger die Rod Laver Arena verlässt - ihren Finalgegner werden Thiem oder Zverev dann schon kennen. Roger Federer und Novak Djokovic treffen zum insgesamt 50. Mal aufeinander. Der Schweizer weiß bekanntermaßen auch, wie schwer es ist, ein Match gegen einen der Großen Drei, zu denen Federer selbst gehört, zuzumachen: Zwei Matchbälle im Wimbledon-Finale 2019 haben gegen Novak Djokovic nicht gereicht.

Hier das Einzel-Tableau
 

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Thiem Dominic

von Jens Huiber

Mittwoch
29.01.2020, 17:27 Uhr
zuletzt bearbeitet: 29.01.2020, 17:48 Uhr

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