tennisnet.comATP › Grand Slam › Australian Open

Australian Open: Hitze als größtes Problem für Spieler in Quarantäne?

14 Tage ohne Tennis? Oder vernünftiges Fitnesstraining? Vor allem auch die ungewohnte Hitze könnte für die Spieler in Melbourne zum Problem werden.

von Florian Goosmann
zuletzt bearbeitet: 24.01.2021, 09:50 Uhr

Bianca Andreescu wurde ihrer Favoritenrolle gerecht
Bianca Andreescu wurde ihrer Favoritenrolle gerecht

Das erklärte Fabien Cosmao, der Fitnesscoach von Bianca Andreescu./

Die gesamte Vorbereitung werde durch die Auszeit sicher nicht hinfällig, erklärte er gegenüber tennsmajors.com. Denn es gebe im Hotel ja die Möglichkeit, hieran weiterzuarbeiten. "Die Spieler haben ein Rad auf's Zimmer bekommen, auch Hanteln, zusätzlich zur Ausrüstung, die sie ohnehin dabei haben. Der Körper bleibt also aktiv." Dazu würden viele Zoom-Sessions mit ihren Trainern durchführen, so auch er mit Andreescu. "Die Spieler machen durchschnittlich anderthalb Stunden körperliches Training in ihren Zimmern, dazu andere Übungen, wie Schattentennis."

Im Februar ist's in Melbourne noch heißer

Das Problem vielmehr, aus seiner Sicht: Die australischen Temperaturen, die durchaus mal 40 Grad erreichen. Und im Gegenzug die Spieler, die im Hotel festsitzen. "Die Spieler in der (Komplett-)Quarantäne haben nicht die Möglichkeit, sich zwei Wochen lang an die Hitze zu gewöhnen. Die Spieler, die rauskönnen, haben daher einen großen Vorteil", so Cosmao.

"Bianca zum Beispiel braucht ihre Zeit zum Akklimatisieren. Eine Woche ist dafür etwas kurz. Manche Spieler werden daher in ihren Erstrundenspielen vielleicht in der Mittagszeit straucheln." Zumal das Turnier um drei Wochen verschoben sei, "im Februar ist es ja noch heißer". Für die Herren, mit drei Gewinnsätzen, sei das alles wohl noch härter.

Auch in Sachen Schlagtraining fehle natürlich einiges. Die unterstützende Muskulatur werde nicht mit der gewohnten Intensität arbeiten, könne spezielle Bewegungen teils vergessen - das Verletzungsrisiko steige somit.

"Manche verlieren komplett das Gefühl"

Aber das größte Problem sei dann doch das Tennis an sich, so Cosmao. "Normalerweise verbringt man zu diesem Zeitpunkt der Vorbereitung drei, vier Stunden auf dem Platz. Nun sind es null." Manche Spieler würden nach ein paar Tagen ohne Schlagtraining komplett das Gefühl verlieren, andere wiederum hätten keine Probleme. "Wir werden sehen, wie es bei den Australian Open läuft. Vielleicht gibt es ein paar Überraschungen."

von Florian Goosmann

Sonntag
24.01.2021, 12:01 Uhr
zuletzt bearbeitet: 24.01.2021, 09:50 Uhr