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Australian Open: Ist da was drinnen für Dominic Thiem oder Alexander Zverev?

Egal ob Alexander Zverev oder Dominic Thiem: Novak Djokovic bekommt es im Finale der Australian Open jedenfalls mit einem Endspiel-Neuling in Down Under zu tun. Nach der eher dürftigen Leistung des Serben im Halbfinale gegen Roger Federer dürfen sich die beiden aber durchaus berechtigte Hoffnungen in einem möglichen Endspiel machen. 

von Michael Rothschädl
zuletzt bearbeitet: 30.01.2020, 18:33 Uhr

Haben Dominic Thiem und Alexander Zverev in einem möglichen Finale der Australian Open eine Chance?
Haben Dominic Thiem und Alexander Zverev in einem möglichen Finale der Australian Open eine Chance?

Sieben Mal: Sieben Mal hat Novak Djokovic die Australian Open gewonnen – so oft wie niemand sonst. Es ist das Lieblings-Grand-Slam der aktuellen Nummer zwei der Welt. Fünfzehn Matches bestritt der Serbe in Vorschluss-Runde und Finale bei den Australian Open. Alle fünfzehn konnte Novak Djokovic für sich entscheiden. Am heutigen Mittwoch fügte der 16-fache Grand Slam Champion dieser Statistik den jüngsten Erfolg hinzu, als er einen angeschlagenen Roger Federer in drei Sätzen bezwingen konnte.

Der Serbe hat sein Ticket fürs Endspiel der Australian Open damit bereits gelöst, am Freitagmorgen wird nun sein Kontrahent ermittelt. Mit Dominic Thiem und Alexander Zverev werden sich die letzten beiden Vertreter der jungen Generation den zweiten Platz im Finale untereinander ausmachen. Ganz egal, wer von ihnen Novak Djokovic am Sonntag gegenüberstehen wird, die Chancen sind nach dem heutigen Auftritt des Serben ein Stück gewachsen.

Novak Djokovic doch nicht unantastbar?

Vor dem Turnier galt Novak Djokovic als nahezu unantastbar. Zu souverän seine Auftritte beim ATP Cup, zu gut seine Erinnerungen an das erste Grand Slam des Jahres. Als Titelverteidiger war der Serbe nach Melbourne gereist, hatte im Vorjahr Rafael Nadal im Finale nicht den Hauch einer Chance gelassen. Die Frage, wer denn Djokovic wirklich gefährlich werden könnte, blieb weitgehend unbeantwortet.

Die Chance auf einen Überraschungssieger wurde auch nicht größer, als sich Daniil Medvedev und Rafael Nadal aus dem Turnier verabschiedeten. Die beiden galten noch am ehesten als Mitfavoriten auf den Titel. Stattdessen stehen nun Dominic Thiem und Alexander Zverev im Halbfinale und ringen um ihre jeweils erste Teilnahme am Endspiel in Down Under. Beide gehen mit zuletzt hervorragenden Leistungen im Rücken an den Start.

Wie sich die beiden im bisherigen Turnierverlauf präsentierten, ist aber nicht der Hauptgrund, der Thiem und Zverev zuversichtlich stimmen sollte. Vielmehr ist es die Leistung (und der Fitnesszustand) Djokovics in dessen Halbfinale gegen Roger Federer. Denn eigentlich war es schon eine kleine Überraschung, dass der Schweizer überhaupt an den Start ging – als Federer dann in Satz eins plötzlich drei Bälle aufs 5:1 hatten, konnte man schon fast von einer Sensation sprechen. Djokovic spielte unsicher, machte Fehler am laufenden Band und überließ dem Schweizer die Kontrolle über das Spiel – sehr untypisch für das Spiel des Serben.

Zwar konnte sich der große Favorit aus Serbien noch in den ersten Satz zurückkämpfen, diesen gewinnen und auch Satz zwei und drei für sich entscheiden - die Art und Weise wie Novak Djokovic aber spielte, erinnerte kaum an die teils überragenden Leistungen der vergangenen Wochen. So kurz vor seinem 17. Grand Slam Sieg läuft „das Werkl“ also nicht ganz rund beim Weltranglistenzweiten.

Halbfinale könnte Zverev und Thiem Hoffnung machen

Nach Satz eins nahm Roger Federer ein Medical Time-Out, auch Novak Djokovic ließ sich eine Tablette geben – konnte aber recht unbehindert weiter machen. Ganz anders als Federer, der offensichtlich mit seinem Körper zu kämpfen hatte. Deshalb war es umso überraschender, dass es nur jeweils ein Break war, das in Satz zwei und drei den Unterschied zu Gunsten des großen Favoriten ausgemacht hatte. 

Nein, es war kein gutes Match von Djokovic. Es war ein Match, das Zverev und Thiem jedenfalls Hoffnung machen könnte, dass auch sie in einem möglichen Endspiel ihre Chancen bekommen werden – wie auch Federer sie in diesem Halbfinale hatte. Es war ein Match, das man aber auch nicht überbewerten sollte, Djokovic hat Federer in drei Sätzen besiegt, hat eine äußerst schwierige Situation – mit einem Gegner, der angezählt war – gemeistert und steht zurecht im Finale der Australian Open. Dass es aber für Novak Djokovic kein Spaziergang zu Titel Nummer acht in Melbourne werden wird, das könnte dieses Halbfinale vielleicht doch gezeigt haben.

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von Michael Rothschädl

Donnerstag
30.01.2020, 16:24 Uhr
zuletzt bearbeitet: 30.01.2020, 18:33 Uhr

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