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Australian Open: Ist der „beste“ Tsitsipas gut genug für Djokovic?

Novak Djokovic und Stefanos Tsitsipas bestreiten also das Endspiel der Australian Open 2023. Alles andere als ein Sieg des Serben wäre eine große Überraschung.

von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet: 27.01.2023, 15:54 Uhr

Nach dem Finale in Roland Garros 2021: Björn Borg gratuliert Novak Djokovic, Stefanos Tsitsipas leidet still
© Getty Images
Nach dem Finale in Roland Garros 2021: Björn Borg gratuliert Novak Djokovic, Stefanos Tsitsipas leidet still

Und so steht es also 5:4 im dritten Satz des ersten Halbfinales bei den Australian Open 2023, Stefanos Tsitsipas muss gegen Karen Khachanov „nur“ noch ausservieren, um erstmals das Endspiel in Melbourne zu erreichen. Tsitsipas zeigt Nerven, ebenso wie bei den beiden Matchbällen im nachfolgenden Tiebreak. Immerhin ist ihm zugute zu halten, dass er im vierten Satz nichts anbrennen ließ.

Aber die Frage ist doch: Was, wenn er gegen Novak Djokovic am Sonntag im Finale wieder in so eine Situation kommt? Und wieder zu zittern beginnt? Was dann passiert, hat Sebastian Korda in Adelaide erleben müssen. Der junge Amerikaner hatte sich gegen Djokovic einen Matchball erarbeitet, verlor die Finalpartie dennoch.

Tsitsipas 2023 noch ungeschlagen

Nun sehen die vielen griechischen Fans bei den Australian Open nach allgemeinem Konsens den „besten“ Stefanos Tsitsipas aller Zeiten. Sechs Siege in Melbourne, davor vier beim United Cup - noch hat kein Gegner ein Mittel gegen den Mann aus Athen gefunden. Selbiges lässt sich aber auch für Novak Djokovic festhalten.

Vor wenigen Tagen hat Djokovic ja mal gesagt, dass er in die Köpfe seiner Gegner wolle. Dass all seine Konkurrenten wissen sollen, dass er Matches niemals aufgibt. Siehe jenes gegen Korda. Im Kopf von Stefanos Tsitsipas ist Djokovic seit etwas mehr als eineinhalb Jahren ohnehin Dauergast, das verlorene Endspiel in Roland Garros 2021 nach Zwei-Satz-Führung quält den Mann aus Athen noch immer.

Djokovic schon bei 40 Siegen in Serie in Australien

Angesichts dieses Umstandes und auch der 2:10-Bilanz von Tsitsipas gegen Djokovic stehen die Chancen auf eine Überraschung am Sonntag nicht gut. Ja, in Paris-Bercy im vergangenen Herbst fiel die Entscheidung zugunsten von Djokovic erst im Tiebreak des dritten Satzes. Und auch das Treffen bei den ATP Finals in Turin war einigermaßen eng. Aber Best-of-Five in Australien, wo Djokovic nun 40 Partien in Folge gewonnen hat? Da muss schon alles zusammenpassen.

Denn die Achillesferse von Tsitsipas ist allseits bekannt, Novak Djokovic wird sie im Endspiel, in dem es auch um die Nummer-Eins-Position in den ATP-Charts geht, genüßlich massieren: die Rückhand. Ästhetisch wertvoll, das ja. Aber unter Druck kommt dann zumeist ein harmloser Slice heraus, mit dem auch Khachanov wenige Probleme hatte. Der zweite Aufschlag flößt jemandem wie Djokovic auch wenig Angst ein, da muss also ein hohes Percentage des ersten her.

Es spricht eigentlich alles für das zehnte Championat von Djokovic im Melbourne Park. Wenn Stefanos Tsitsipas aber endlich ganz oben ankommen möchte, dann muss nun eben ein Sieg her, mit dem die wenigsten Beobachter rechnen.

Hier das Einzel-Tableau in Melbourne

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von Jens Huiber

Freitag
27.01.2023, 15:20 Uhr
zuletzt bearbeitet: 27.01.2023, 15:54 Uhr

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