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Australian Open: Medvedev und Tsitsipas - alle Animositäten beseitigt?

Daniil Medvedev und Stefanos Tsitsipas gelten nicht als die besten Freunde im Tenniszirkus. Am Freitag treffen sie im Halbfinale der Australian Open 2022 aufeinander (ab 09:30 Uhr live bei Eurosport und in Österreich bei ServusTV).

von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet: 27.01.2022, 13:54 Uhr

So war´s 2021 in Melbourne: Stefanos Tsitsipas gratuliert Daniil Medvedev zum Finaleinzug
© Getty Images
So war´s 2021 in Melbourne: Stefanos Tsitsipas gratuliert Daniil Medvedev zum Finaleinzug

Hat der Laver Cup wieder Wunder gewirkt? Aufmerksame Tennisfreunde werden sich daran erinnern, dass Stefanos Tsitsipas nach seiner erstmaligen Teilnahme 2019 in Genf an seinen Mitstreitern, allen voran Alexander Zverev, völlig neue Facetten entdeckt habe. Und sich das Verhältnis der beiden Adidas-Markenkollegen merklich gebessert habe. Dabei war die Beziehung zwischen Tsitsipas und Zverev verglichen mit jener des Griechen zu Daniil Medvedev historisch betrachtet fast eine Liebesgeschichte.

Denn Tsitsipas und Medvedev - das war ein „Do Not Invite Together Couple“, wie die US-Amerikaner gerne sagen. 2018 war es in Miami zu einem verbalen Schlagabtausch gekommen, danach waren sich die beiden aus dem Weg gegangen. Es sei denn, die Auslosung hat ein Treffen auf dem Court unausweichlich gemacht. Insgesamt hat es davon bislang acht gegeben, Medvedev führt in der Bilanz mit 6:2. Das letzte Aufeinandertreffen fand vergangenes Frühjahr in Roland Garros statt - also deutlich vor dem Laver Cup, wo sich Tsitsipas und Medvedev menschlich womöglich näher gekommen sind. Zu Jahresbeginn 2021 hatte Medvedev im Halbfinale der Australian Open gegen Tsitsipas gewonnen.

Tsitsipas gegen Sinner grandios

Von Animositäten ist für das Halbfinal-Duell bei den Australian Open 2022 am morgigen Freitag dennoch nicht auszugehen. Zumal Daniil Medvedev sich auch in Melbourne immer noch am Publikum abarbeitet, ab und zu auch an der Turnierleitung, die seine Matches nicht nach dem Gusto des Weltranglisten-Zweiten ansetzt. Stefanos Tsitsipas dagegen ist beinahe unbemerkt in das Halbfinale geschlichen. Auch wenn der Mann aus Athen gegen Taylor Fritz eine große kämpferische und gegen Jannik Sinner eine grandiose spielerische Leistung abgeliefert hat.

Medvedev blickte gegen Félix Auger-Aliassime im Viertelfinale kurz in den Abgrund, wehrte einen Matchball ab, kam nach 0:2-Satzrückstand doch noch zurück. Und musste mit sich und seinem Körper erst einmal ausmachen, wie die beste Erholung nach einem Match aussehen könnte, das deutlich mehr als vier Stunden Spielzeit in Anspruch genommen hat.

Nadal Favorit gegen Berrettini

Mit diesen Problemen haben die beiden anderen Halbfinalisten nur bedingt zu kämpfen gehabt: Denn Rafael Nadal und Matteo Berrettini hatten ihren Einzug in die Vorschlussrunde schon am Dienstag klar gemacht, konnten nach ihren Fünf-Satz-Siegen gegen Denis Shapovalov und Gael Monfils also einen Tag länger pausieren. Was vor allem dem 35-jährigen Nadal ganz gut gepasst haben dürfte. Der hat Berrettini im bislang einzigen Match im Halbfinale der US Open 2019 geschlagen. Und geht aufgrund seiner Erfahrung in diesen Situationen wohl als Favorit in die Begegnung mit dem Römer.

Hier das Einzel-Tableau bei den Australian Open

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von Jens Huiber

Donnerstag
27.01.2022, 16:00 Uhr
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