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Australian Open: Nadal oder Medvedev - wer hat im Finale die Nase vorne?

Rafael Nadal mit seinem 21. oder Daniil Medvedev mit seinem zweiten Grand-Slam-Titel? Das Endspiel der Australian Open 20222 am Sonntag (ab 09:30 Uhr live bei Eurosport, in Österreich bei ServusTV und in unserem Liveticker) verspricht großen Sport.

von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet: 29.01.2022, 13:48 Uhr

Daniil Medvedev oder Rafael Nadal - wer schlägt am Sonntag in Melbourne zu?
© Getty Images
Daniil Medvedev oder Rafael Nadal - wer schlägt am Sonntag in Melbourne zu?

Die ATP Tour Finals waren bislang ein Rätsel, das Rafael Nadal nicht in der Lage zu lösen war. Was natürlich auch damit zusammenhängt, dass der Jahresabschluss in der Regel auf schnellem Geläuf und in der Halle stattfindet. Und spät im Jahr, wo der große Spanier in den vergangenen Jahren eher seine Wunden geleckt als noch einmal große Angriffe auf den letzten weißen Fleck in seiner Erfolgslandkarte gestartet hat. Aber: Wenn Rafael Nadal dann doch nach London gefahren ist, hat er bis zum letzten Punkt gekämpft. Frag nach bei Daniil Medvedev.

Sollte der regierende US-Open-Champion nämlich seine bisherigen vier Treffen mit Nadal durchgehen, könnte die Analyse wie folgt ausfallen: In Montreal 2019 war Medvedev beim 3:6 und 0:6 chancenlos. Das Endspiel der US Open wenige Wochen später fiel schon deutlich knapper aus, Medvedev konnte nach großem Comeback seine Chancen im fünften Satz nicht verwerten.

Fast ebenso bitter verlief aber das erste Treffen der beiden bei den ATP Finals, auch 2019: Medvedev führte im dritten Satz bereits mit 5:1, konnte die Partie aber nicht zu einem erfolgreichen Ende bringen. Das gelang ihm erst ein Jahr später, wo wiederum Nadal Chancen zum Sieg im Halbfinale der Finals bei der letzten Austragung in der O2 Arena liegen ließ.

Medvedev wie ein Marathonläufer

Was das für das Endspiel der Australian Open 2022 bedeutet? Wohl auch, dass sich keiner der beiden übrig gebliebenen Titelanwärter sicher fühlen wird, sollte sich eine zwischenzeitliche Führung ergeben. Rafael Nadal ist in Melbourne in dieser Hinsicht ein gebrannte Kind, 2017 hatte er im Finale gegen Roger Federer wie der sichere Sieger ausgesehen - bis der Schweizer nach 1:3-Rückstand im fünften Satz alle restlichen fünf Spiele gewann.

Nadal könnte mit seinem 21. Major-Titel mal wieder Geschichte schreiben, aber auch jene von Medvedev ist nicht ohne. Gleich nach seinem Premierentriumph bei einem der vier bedeutendsten Turniere mit dem nächsten nachzulegen, das hat vor Medvedev noch niemand geschafft.

Taktisch ist ein Duell von der Grundlinie zu erwarten, Nadal wird wie immer gegen einen Rechtshänder versuchen, seinem Gegner die Rückhand zu massieren. Das hat gegen Matteo Berrettini hervorragend geklappt, Daniil Medvedev ist auf der Backhand-Seite allerdings deutlich stabiler als der Italiener. Und auch besser zu Fuß. Stefanos Tsitsipas hat nach seiner Pleite gegen Medvedev gemeint, der Weltranglisten-Zweite wäre wie ein Marathonläufer. Er könne sich zwar nicht vorstellen, dass dies für Medvedev auf Dauer gut gehe. Andererseits hat auch Nadal nicht in jedem Match körperlich ganz auf der Höhe gewirkt. Kein Wunder: Der 35-Jährige hat nach einer Operation erst spät im letzten Jahr wieder mit dem Training beginnen können.

Nadal mit der Unterstützung der Fans

Wem die Herzen der Fans zufliegen werden, scheint klarer zu sein als die spielerische Favoritenlage. Die Australier erfreuen sich an der Comeback-Geschichte von Rafael Nadal, der Matador kann mit beinahe uneingeschränkter Unterstützung rechnen. Was Daniil Medvedev aber nicht zwingend spanisch vorkommen wird: Der Moskowiter hat im Finale der US Open gegen Novak Djokovic und im laufenden Turnier in den Matches gegen Stefanos Tsitsipas und Nick Kyrgios gezeigt, dass ihn ein feindselig eingestelltes Auditorium zwar stört, aber eben auch zu Höchstleistungen anstachelt.

Hier das Einzel-Tableau der Australian Open

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