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Australian Open: Nick Kyrgios und die fehlenden Prozentpunkte

Nick Kyrgios zeigte in der zweiten Runde der Australian Open gegen Daniil Medvedev eine tolle Leistung. Doch das kennt man vom Australier bereits aus der Vergangenheit.

von Nikolaus Fink
zuletzt bearbeitet: 20.01.2022, 17:02 Uhr

Nick Kyrgios lieferte gegen Daniil Medvedev eine große Show ab
© Getty Images
Nick Kyrgios lieferte gegen Daniil Medvedev eine große Show ab

"Wenn, wenn, wenn - das existiert nicht", hatte Rafael Nadal 2019 nach seinem Zweitrundensieg über Nick Kyrgios in Wimbledon gesagt. Wieder einmal ging es um die Frage, was der zweifellos hochbegabte Australier bei einer besseren Arbeitseinstellung in seiner Karriere alles hätte erreichen können. Diese Frage, sie stellte sich auch am Donnerstag wieder. Kyrgios unterlag dem amtierenden US-Open-Champion Daniil Medvedev in einer mitreißenden Partie in vier Sätzen und zeigte dabei wie so oft bei den Australian Open, welches Potential in ihm schlummert.

Wer jetzt jedoch auf den endgültigen Durchbruch des 26-Jährigen hofft, dem sei ein Blick in die jüngere Vergangenheit ans Herz gelegt: Sowohl 2020 gegen Rafael Nadal als auch ein Jahr später gegen Dominic Thiem hielt Kyrgios in Melbourne mit zwei absoluten Weltklasseathleten lange mit, wie auch gegen Medvedev verließ der Lokalmatador den Platz letztlich als Verlierer. Auf ähnlich starke Leistungen wartete man im weiteren Saisonverlauf vergeblich.

Kyrgios verwirklicht seinen Traum

Und 2022? Will Kyrgios zumindest öfter spielen als im vergangenen Jahr - insbesondere auf den großen Bühnen wie in Melbourne. "Die Leute können so viel an mir zweifeln, wie sie wollen. Aber sie wissen, dass ich bei solchen Spielen da sein werde", sagte der Weltranglisten-115. "Ich betrachte Momente wie diesen nicht als selbstverständlich. Als kleines Kind habe ich auf diesem Platz viele Tennismatches gesehen und eines Tages dachte ich, dass ich dort sein und Millionen von Menschen unterhalten würde. Das wurde zur Realität."

Mit seiner Darbietung war Kyrgios indes zufrieden: "Ich werde meinen Kopf hochhalten, ich habe alles gegeben. Ich habe eine gute Leistung gezeigt. Ich denke, er ist der Favorit auf den Sieg bei den Australian Open. Ich kann nicht allzu verärgert sein." Zudem hätte er mit der heutigen Performance 95 Prozent aller Spieler geschlagen, so der 26-Jährige, der sein nächstes Turnier ab dem 14. Februar in Dallas bestreiten wird.

Medvedev hingegen strebt noch in Melbourne Größeres an. Der Weltranglistenzweite untermauerte mit dem Sieg über Kyrgios seine Favoritenrolle beim ersten Grand-Slam-Turnier des Jahres und kam am Donnerstag auch mit dem frenetischen Publikum gut zurecht: "Ich habe meinen Schläger sprechen lassen." In der nächsten Runde geht es für den Russen gegen Botic van de Zandschulp.

Hier das Einzel-Tableau der Männer

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Donnerstag
20.01.2022, 17:00 Uhr
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