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Australian Open: Novak Djokovic - "Wäre das kein Grand-Slam-Turnier, hätte ich zurückgezogen"

Novak Djokovic steht nach einem Viersatzerfolg über Milos Raonic im Viertelfinale der Australian Open - und das, obwohl der Serbe alles andere als bei 100 Prozent ist.

von Nikolaus Fink
zuletzt bearbeitet: 14.02.2021, 19:51 Uhr

Novak Djokovic bei den Australian Open in Melbourne
© Getty Images
Novak Djokovic ist nach wie vor nicht bei 100 Prozent

Nachdem Novak Djokovic in der dritten Runde gegen Taylor Fritz gemäß eigenen Angaben bereits über eine Aufgabe nachgedacht hatte, tat der Weltranglistenerste vor seinem Achtelfinalduell mit Milos Raonic alles Mögliche, um für die Partie gegen den Kanadier fit zu werden. Er habe verschiedene Therapien ausprobiert, viel Zeit bei seinem Physio verbracht und auch starke Schmerzmittel zu sich genommen.

Zumindest gegen Raonic sollte Djokovic den Kampf mit der Verletzung vorerst gewinnen. Die kürzeren Ballwechsel gegen den aufschlagstarken Kanadier seien ihm dabei entgegengekommen, meinte der 33-Jährige im Anschluss an die Partie. Eine Partie, die er im Normalfall abgesagt hätte.

Djokovic nimmt kalkuliertes Risiko

"Wäre das kein Grand-Slam-Turnier, hätte ich zurückgezogen", erklärte Djokovic noch auf dem Court. In der anschließenden Pressekonferenz strich der Serbe das Risiko seines Antretens noch deutlicher heraus: "Das medizinische Team hat mir gesagt, dass es ein Glücksspiel ist, während ich auf dem Platz bin. Ich könnte viel mehr Schaden anrichten, aber es könnte auch in eine gute Richtung gehen. Ich werde es nicht wissen, bis ich aufhöre, Schmerzmittel zu nehmen. Sie verbergen irgendwie, was wirklich passiert."

Klar ist für Djokovic nun bereits, dass er nach den Australian Open eine etwas längere Pause einlegen werde. Die medizinischen Abteilungen der Australian Open und der ATP glauben aber nicht, dass die Saison des 33-Jährigen dadurch gefährdet werde. Jedoch bestehe die "geringe Möglichkeit", für einen längeren Zeitraum auszufallen.

Vorerst wolle Djokovic, der sich zur genauen Diagnose seiner Verletzung nicht näher äußern wollte, sich aber voll und ganz auf das Grand-Slam-Turnier in Melbourne konzentriere: "Ich bewege mich aggressiv und wir spielen Best of Five. Diese Dinge helfen nicht, aber ich muss mental mit den Schmerzen umgehen. Ich habe 40 Stunden. Das ist großartig an Slams."

Zverev fordert den Weltranglistenersten

Diese 40 Stunden wird Djokovic wohl auch dringend benötigen, um sich auf sein Viertelfinalduell mit Alexander Zverev einzustellen. Der Deutsche, der zu Beginn des Turniers ebenfalls über eine Verletzung im Bauchbereich geklagt hatte, präsentierte sich in Australien bislang in überragender Form und wird für den Serben zweifelsohne die bislang größte Herausforderung des Turniers darstellen.

"Es wird definitiv mehr Ballwechsel geben, aber er ist auch ein sehr guter Aufschläger", meinte Djokovic, der den gebürtigen Hamburger beim ATP Cup in drei engen Sätzen besiegt hatte. Nicht zuletzt deswegen glaubt der 17-fache Grand-Slam-Sieger trotz der alles andere als idealen Ausgangsposition an seine Möglichkeiten - wenngleich er dafür eine Verbesserung seines körperlichen Zustandes benötige: "Wenn ich mich um zehn Prozent besser fühle als heute, stehen meine Chancen gut."

Hier das Einzel-Tableau bei den Männern

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von Nikolaus Fink

Sonntag
14.02.2021, 21:07 Uhr
zuletzt bearbeitet: 14.02.2021, 19:51 Uhr

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