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Australian Open: Tommy Paul - "Der ideale Moment, es zu versuchen"

Tommy Paul wird am morgigen Freitag (live im Ticker) im Halbfinale der Australian Open 2023 auf Seriensieger Novak Djokovic treffen. Auch, wenn die Chancen gering sind - der US-Amerikaner kündigt einen großen Fight an. 

von Michael Rothschädl
zuletzt bearbeitet: 26.01.2023, 16:20 Uhr

Tommy Paul steht erstmals in einem Grand-Slam-Halbfinale
Tommy Paul steht erstmals in einem Grand-Slam-Halbfinale

Ja, was soll denn der geneigte Tennisfan fühlen, wenn er sich in die aktuelle Situation eines Tommy Paul hineinversetzt? Ist es die Freude, die Überraschung, das Adrenalin ob des sensationellen Einzugs in dessen bislang erstes Grand-Slam-Halbfinale? Oder ist es ein kalter Schauer, der einem der Rücken herunterfährt, bei dem reinen Gedanken, dass der Halbfinaleinzug nun auch gleichbedeutend damit ist, dass es nun gegen niemand Geringeren als Novak Djokovic geht? Die Antwort liegt wohl irgendwo in der Mitte. So wichtig ist diese Frage jedoch eigentlich auch nicht. 

Viel wichtiger ist nämlich die Frage, was dem US-Amerikaner in dessen Aufeinandertreffen mit Novak Djokovic zuzutrauen ist. Paul selbst bringt die Ausgangslage jedenfalls ziemlich präzise auf den Punkt. "Ich weiß, dass ich bessere Siegchancen hätte, wenn ich gegen Rublev antrete, aber gegen Novak zu spielen, wäre spektakulär. Wir haben schon einmal zusammen trainiert, aber ich würde mich gerne dieser Herausforderung stellen. Ich weiß, dass er hier fast unbesiegbar ist", sagte Paul nach seinem Einzug ins Endspiel. Und benutzte den Konjunktiv rein deshalb, weil Djokovic und Rublev in diesen Momenten noch auf dem Platz standen. 

Paul und der Ansporn

Eine Überschneidung, die Paul wohl durchaus entgegenkommt, kam der US-Amerikaner so doch nicht in die Versuchung, Novak Djokovics Machtdemonstration gegen den Russen Rublev live mitanzusehen. Überhaupt hält der 25-Jährige recht wenig davon, den Kopf bereits vor Matchstart in den Sand zu stecken. In den Worten des Weltranglisten-35. klingt das dann so: "Aber ich spiele das beste Tennis meines Lebens, und deshalb halte ich es für einen idealen Zeitpunkt, es zu versuchen. Ich habe das Gefühl, dass meine Arbeit hier noch nicht beendet ist", so Paul. 

Der 25-Jährige, er zeigte sich jedenfalls kämpferisch vor dem ersten Halbfinale seiner Laufbahn: "Das Turnier ist für mich noch nicht vorbei, ich will noch zwei weitere Partien spielen und ich werde keine Bilanz ziehen, bis es vorbei ist. Es ist sehr wichtig für mich, der erste Amerikaner seit Roddick zu sein, der ein Halbfinale der Australian Open erreicht. Ich weiß noch, wie ich Andy spielen sah, als ich anfing", erinnert sich Paul. Zudem sei die lange Dürreperiode für das amerikanische Tennis ein großer Ansporn gewesen. 

"Seit ich ein Kind war, haben uns alle Trainer gesagt, dass das amerikanische Tennis einen neuen Star braucht, und das hat uns noch wettbewerbsfähiger gemacht, weil wir nicht nur in unserem eigenen Interesse gut abschneiden wollen, sondern auch in unserer Rolle als Vertreter der Vereinigten Staaten", erklärte Paul. Bei den Australian Open erreichten mit Sebastian Korda, Ben Shelton und eben Tommy Paul drei US-Amerikaner das Viertelfinale. Und Paul hat die Chance, diese Erfolgsgeschichte weiterzuschreiben. 

Hier das Herren-Tableau!

 
 

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Donnerstag
26.01.2023, 21:15 Uhr
zuletzt bearbeitet: 26.01.2023, 16:20 Uhr

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