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Australian Open: Azarenka mit Wut im Bauch, Tsitsipas mit "spartanischer Einstellung"

Erkenntnisse des ersten Viertelfinal-Tages: Stefanos Tsitsipas schwingt sich zum ärgsten Rivalen für Novak Djokovic in Melbourne auf, Viktoria Azarenka holt im Moment des Triumphs eine alte Geschichte ein.

von SID/red.
zuletzt bearbeitet: 24.01.2023, 15:27 Uhr

© Getty Images
Victoria Azarenka holt in Melbourne ihre Vergangenheit ein

Während Stefanos Tsitsipas in der Rod Laver Arena seinen Status als ärgster Titelrivale von Novak Djokovic untermauerte, holte Victoria Azarenka die Keule gegen ihre Kritiker heraus. "Man hat mir vorgeworfen, dass ich betrüge, dass ich simuliere, dass ich versuche, jemanden aus dem Spiel zu bringen", sagte die zweimalige Titelträgerin mit verspiegelter Sonnenbrille im Gesicht nach ihrem Halbfinaleinzug in Melbourne: "Wer mich kennt, weiß, dass das überhaupt nicht meinem Charakter entspricht."

Eine zehn Jahre alte Geschichte rund um ihren zweiten und bis dato letzten Titelgewinn bei den Australian Open wühlte Azarenka nach ihrem erneuten Halbfinaleinzug auf. Diesen sicherte sie mit einem 6:4, 6:1-Erfolg gegen US-Hoffnungsträgerin Jessica Pegula, bevor auch Tsitsipas mit einem 6:3, 7:6 (7:2), 6:4 den tschechischen Überraschungs-Mann Jiri Lehecka bezwang. Seine Erfahrung "und eine gute spartanische Einstellung" hätten den Unterschied gemacht, sagte der Weltranglistenvierte nach einem fordernden Match. Er bekommt es im Halbfinale mit dem Russen Karen Khachanov zu tun.

Alte Wunden reißen auf

Azarenka berichtete derweil, dass die vielen kritischen Nachfragen rund um eine umstrittene Behandlungspause in ihrem Halbfinale 2013 gegen Sloane Stephens sie lange aufgewühlt hätten. Nun sei ihr Kritik egal, sie blickt viel mehr auf ihre Partie gegen Wimbledon-Champion Elena Rybakina. Die Kasachin setzte sich in einem Duell zweier Grand-Slam-Siegerinnen gegen die Lettin Jelena Ostapenko 6:2, 6:4 durch.

Für die Hoffnungsträger des aufblühenden US-Tennis im Melbourne Park war es dagegen ein gebrauchter Tag, doch der Blick in die Zukunft verspricht viel. "Mit der Gruppe, die wir haben, können wir in naher Zukunft wirklich gut abschneiden", sagte Sebastian Korda, als seine Träume in Melbourne zerplatzt waren. Der 22-Jährige konnte seine Halbfinalchance gegen Chatschanow nicht ergreifen, beim Stand von 6:7 (5:7), 3:6, 0:3 gab er aufgrund von Handgelenkproblemen auf.

Azarenka versteht Djokovic

Zehn Männer aus den Vereinigten Staaten werden nach dem Ende des Turniers zu den Top 50 der Weltrangliste gehören. Und aus dem Duell zwischen Tommy Paul und Newcomer Ben Shelton (ca. 04.30 Uhr Uhr/Eurosport) wird auf jeden Fall in Melbourne noch ein Halbfinalist hervorgehen - der erste aus den USA seit Andy Roddick 2009. Die US-Frauen werden zu neunt in den Top 50 vertreten sein, in Melbourne wird es aber nichts mehr mit einem Titel.

Den der Männer will Djokovic unbedingt gewinnen, er greift am Mittwoch wieder ins Geschehen ein und duelliert sich mit Andrey Rublev (9:30 Uhr/Eurosport) um ein Halbfinalticket. Der 35 Jahre alte Serbe zieht eine gute Portion "Kraft und Motivation" aus den Diskussionen um seine Oberschenkelverletzung. "Nur meine Verletzungen werden in Frage gestellt. Wenn andere Spieler verletzt sind, dann sind sie die Opfer", sagte Djokovic: "Aber wenn ich es bin, täusche ich es vor."

Azarenka sagte, sie könnte Djokovics jüngste Aussagen aufgrund ihrer eigenen Erfahrungen nachvollziehen.

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von SID/red.

Dienstag
24.01.2023, 17:20 Uhr
zuletzt bearbeitet: 24.01.2023, 15:27 Uhr

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