tennisnet.com WTA › Grand Slam › US Open

Bethanie Mattek-Sands vom OP-Tisch ins US-Open-Finale: „Musste wieder gehen lernen“

Bethanie Mattek-Sands hat eine lange Leidenszeit hinter sich. Nachdem sie beim Wimbledon-Turnier 2017 eine wahre Horror-Verletzung erlitt, kämpfte sie sich mit einem Knie von der Größe eines Luftballons zurück ins Mixed-Doppel-Finale der US Open.

von Lukas Zahrer
zuletzt bearbeitet: 05.09.2019, 13:44 Uhr

Wer gewinnt? Tippt jetzt!

„Wir brauchten eine Wildcard, obwohl wir die Titelverteidiger sind!“

Mattek-Sands beschreibt ihre verrückte Geschichte mit einem treffenden Satz. Im verganenen Jahr holte sie gemeinsam mit Jamie Murray den Titel im Mixed-Doppel der US Open, ehe die US-Amerikanerin erneut auf dem Operationstisch landete.

Nach einem folgenschweren Netzangriff in ihrem Zweitrundenmatch von Wimbledon 2017 ging Mattek-Sands zu Boden und griff sich sofort auf ihr linkes Knie. „Bitte helft mir!“, schrie sie vor Schmerz. Ihre Kniescheibe rutschte ihr in den Oberschenkel, die Patellasehne war gerissen.

Es folgte eine lange Reha, aber 2018 kehrte sie auf den Tennisplatz zurück. Doch zum Beginn der aktuellen Saison kam der nächste Rückschlag: Nach den Australian Open musste die heute 34-Jährige erneut operiert werden. Die Schleimhaut hinter ihrer Kniescheibe vergrößerte sich, das überschwellende Gewebe musste entfernt werden.

Mattek-Sands: "Kann meine Kniescheibe wieder erkennen!"

„Es war eine wilde Zeit. Ich musste im wahrsten Sinne des Wortes wieder lernen, zu gehen und zu laufen“, erklärte Mattek-Sands gegenüber wtatennis.com. Sie konnte beobachten, wie ihr Knie von einem luftballonartigen Geschwulst wieder eine normale Größe erreichte. An einem gewissen Zeitpunkt freute sie sich: „Es geht bergauf, ich kann wieder meine Kniescheibe erkennen.“

Heute fühle die ehemalige Nummer 30 der Welt im Einzel nach wie vor, wie ihr Knie „und mein Timing während des Matches von Woche zu Woche besser wird. Es fühlt sich richtig gut an, zurück zu sein.“

Im Doppel gewann Mattek-Sands bereits die Grand Slams in Melbourne, Paris (je zweimal) und New York. Der Titel in Wimbledon fehlt der Olympiasiegerin von 2016 noch auf den Career Grand Slam - im Damen- sowie im Mixed-Doppel.

Im Finale von New York treffen Mattek-Sands und Murray am Samstag auf die topgesetzten Chan Hao-Ming und Michael Venus. Chan schlug im Halbfinale ihre Schwester Latisha, die mit Ivan Dodig angetreten war.

Aus deutschsprachiger Sicht gab es in der Mixed-Doppel-Konkurrenz nichts zu holen. Laura Siegemund und Andreas Mies scheiterten in der ersten Runde ebenso wie Anna-Lena Grönefeld mit Oliver Marach.

von Lukas Zahrer

Donnerstag
05.09.2019, 16:10 Uhr
zuletzt bearbeitet: 05.09.2019, 13:44 Uhr