Carlos Alcaraz über Iga Swiatek: "Möchte so sein wie sie"
Carlos Alcaraz wird in wenigen Tagen sein erstes Match nach mehrwöchiger Verletzungspause bestreiten. Im Vorfeld der Mubadala World Tennis Championships hat der Spanier nun über die Bürde der Nummer-eins-Position gesprochen.
von Michael Rothschädl
zuletzt bearbeitet:
11.12.2022, 14:19 Uhr

Schlussendlich hat Carlos Alcaraz dann doch das Ende bekommen, das er sich mehr als verdient hat. Wenngleich verletzungsbedingt nicht aktiv am Start, wurde der 19-jährige Shootingstar bei den Nitto-ATP-Finals in Turin zumindest für eine ganz besondere Errungenschaft in der Saison 2022 geehrt: Denn neben dem Grand-Slam-Titel-Debüt bei den US Open gelang es dem Teenager außerdem, als Nummer eins der ATP-Charts zu überwintern. Was vonseiten der ATP natürlich mit einer entsprechenden Trophäe honoriert wurde.
Nun rackert der 19-Jährige aber bereits eifrig wieder an seinem Comeback auf die ATP-Tour. Bevor es zu den Australian Open im Januar geht, wird Alcaraz in Dubai bei den Mubadala World Tennis Championships aufschlagen. Und hatte im Vorfeld des Exhibition-Events Zeit, der lokalen Presse Rede und Antwort zu stehen. Er habe, so Alcaraz, noch nicht wirklich die Gelegenheit gehabt, den US-Open-Titel zu 100 % zu realisieren. "Natürlich war es ein tolles Gefühl für mich. Ich kann nur sagen, dass sich nichts geändert hat", so der Spanier.
Alcaraz als großer Gejagter
Sehr wohl geändert habe sich aber sein Status auf der ATP-Tour - vom Jäger zum großen Gejagten: "Alle wollen die Nummer eins der Welt schlagen. Ich habe gespürt, dass mich nach den US Open alle im Visier hatten und jeder mich auf dem Platz sehen wollte. Darauf muss ich mich vorbereiten", sagte der Youngster. Keine einfache Aufgabe, wie auch der Trainer Alcaraz' betont: "Nach den US Open war es für ihn schwierig, sich an seine neue Rolle auf der Tour zu gewöhnen", sagte Juan Carlos Ferrero. "Am Anfang ist es nicht leicht, und mit 19 Jahren ist er noch nicht sehr ausgereift, alles zu kontrollieren, was ihm gerade passiert."
Inspiration könnte der Spanier in dieser Hinsicht bei seinem Pendant auf der WTA-Tour finden, der Weltranglistenersten Iga Swiatek. Für diese jedenfalls hat Alcaraz nichts als Respekt über: "Ich möchte so sein wie sie, die Nummer eins Position nicht verlieren. Aber ich glaube, das ist fast unmöglich. Ich werde sie verlieren, aber es geht darum, sie zurückzugewinnen und so lange wie möglich auf Platz eins zu bleiben", so der 19-Jährige. Dem insbesondere die Siegesserie der Polin Mitte der Saison sehr imponieren konnte.
Wie Swiatek arbeitet auch Alcaraz mit einer Sportpsychologin. Diese sei "eine wichtige Facette unserer Arbeit", wie Juan Carlos Ferrero betonte. "Er arbeitet seit etwa zwei Jahren mit ihr zusammen. Nicht jede Woche, aber jedes Mal, wenn er das Gefühl hat, dass er mit ihr über etwas reden muss, das vielleicht nicht richtig ist oder ihm in einem Match mehr Probleme bereitet, spricht er mit ihr und versucht, das Problem ein wenig zu lösen." Und natürlich seien hier auch die US Open ein zentrales Thema. Diese gilt es zu verarbeiten - und damit die Nummer-eins-Position so lange wie möglich in Händen zu halten.