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Daniil Medvedev springt Novak Djokovic zur Seite: "Mochte wirklich, was er gesagt hat"

Daniil Medvedev hat sich am Rande des ATP-250-Events von Moskau in der Impf-Frage zum Teil auf die Seite von Novak Djokovic gestellt. Auch der Russe betonte, dass der Impfstatus Teil seiner Privatsphäre sei. 

von Michael Rothschädl
zuletzt bearbeitet: 22.10.2021, 10:06 Uhr

Auch Daniil Medvedev möchte seinen Impfstatus privat wissen
Auch Daniil Medvedev möchte seinen Impfstatus privat wissen

Noch ist die Tennis-Saison 2021 nicht vorbei, da drängt sich bereits das erste ganz große Highlight des kommenden Spieljahres, die Australian Open Anfang 2022, ins Rampenlicht. Vor allem mit einem Thema: einer möglichen Impfpflicht für die Einreise nach Down Under. Zur Stunde seien laut Medienberichten rund 35 Prozent der Spieler auf der ATP-Tour nicht doppelt geimpft. Ein Status, den es aber wohl benötigen werde, um beim ersten Major-Event des Jahres an den Start zu gehen. Eine Impfpflicht für die Einreise nach Australien jedenfalls scheint zurzeit durchaus wahrscheinlich.

Rund um diese Debatte meldete sich auch Novak Djokovic zu Wort. Der Serbe gilt als impfkritisch, möchte dieses Thema in Verbindung mit seiner Person aber nicht wirklich in der Öffentlichkeit wissen. Der Branchenprimus wolle sich noch nicht auf einen Start in Down Under festlegen. Ob man geimpft sei oder nicht, sei Teil der Privatsphäre, betonte der Weltranglistenerste zuletzt gegenüber dem Medium Blic. Eine Aussage, der nun auch sein erster Verfolger in der Weltrangliste, Daniil Medvedev, so einiges abgewinnen kann. 

Auch Medvedev will Impfstatus nicht bekanntgeben

Am Rande des ATP-250-Events von Moskau, bei dem der Russe zwar nicht starten wird, sich aber dennoch bei einem Medientermin die Ehre gab, erklärte Medvedev dazu: "Mir hat sehr gut gefallen, was Novak neulich gesagt hat. Tennis ist ein individueller Sport, und ich möchte niemals medizinische Informationen preisgeben, weil meine Konkurrenten dann Informationen über meine möglichen Schwächen hätten", so der US-Open-Sieger aus diesem Jahr. "In diesem Fall sollte das auch so sein. Die Impfung ist eine persönliche Entscheidung und es gibt keinen Grund, diese Informationen preiszugeben, ich werde es nicht tun." 

Er selbst werde jedenfalls nur sagen, dass er am Turnier teilnehmen wolle, betonte die Nummer zwei der Tenniswelt. In die Zukunft blicke der 25-Jährige indes mit großen Zielen, wie dieser in Moskau erklärte: "Ich möchte die Nummer eins der Welt sein, mehr Grand Slams gewinnen und viele Jahre lang zur Elite gehören", so Medvedev. Der sich auf diesem Weg zwar noch etwas mit den großen Drei des Tennissports - Roger Federer, Rafael Nadal und Novak Djokovic - messen müsse, der aber insbesondere bei den erstgenannten durchaus von deren fortgeschrittenen Alter profitieren könne. 

"Ich bin froh, dass ich mich ihnen gestellt habe, und auch, dass ich es getan habe, als sie nach und nach älter wurden, denn es ist nicht so schwierig, sie zu besiegen", erklärte der Russe mit einem Schmunzeln auf den Lippen. Auch wenn Federer und Nadal in diesem Jahr keinen der großen Titel hätten gewinnen können, huldigte der 25-Jährige den beiden Veteranen - und auch Novak Djokovic: "Sie sind die drei Besten in der Geschichte, von den letzten 20 Grand Slams wurden 17 oder 18 von ihnen gewonnen. Wie alles im Leben wird auch ihre Dominanz irgendwann zu Ende gehen, aber wir dürfen nicht vergessen, dass sowohl Rafa als auch Roger fast das ganze Jahr über verletzt waren."

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von Michael Rothschädl

Freitag
22.10.2021, 16:05 Uhr
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