Babolat Experte Eric Ferrazzi erklärt den unsichtbaren Motor des Spiels“
Im Schatten der großen Tennisarenen – dort, wo die Kameras selten hinleuchten – arbeitet ein Team an dem vielleicht entscheidendsten Bauteil eines Rackets: den Saiten. Sie werden oft unterschätzt, doch Insider nennen sie den „Motor des Rackets“.
von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet:
09.12.2025, 15:07 Uhr

Während Zuschauer von Aufschlag-Raketen oder knallharten Grundlinienduellen schwärmen, weiß einer genau, wo die wahre Magie beginnt: Eric Ferrazzi, Babolat-Bespannungsexperte, der die Stringing Teams in Madrid und Wimbledon managt. Ein Mann, der täglich hunderte Rackets in der Hand hält – und damit die Verantwortung für das Spielgefühl der besten Spielerinnen und Spieler der Welt.
Die stille Wissenschaft hinter jeder Saite
Moderne Tennissaiten sind kleine technische Wunderwerke. Sie sollen Kontrolle geben, aber auch Power. Langlebig sein, aber gleichzeitig feinfühlig. Und das Tennis von heute verlangt immer mehr: mehr Spin, mehr Komfort, mehr Gefühl.
Während die Fans mitfiebern, entscheiden Gramm, Materialmischungen und Härtegrade darüber, ob ein Ball die Linie küsst – oder im Aus landet.
Die Maschinen im Besaitungsraum können zwischen 10 und 40 Kilogramm Spannung aufnehmen. 10 kg wie z.B. bei Adrian Mannarino sind bereits ungewöhnlich niedrig, 40 kg die absolute technische Obergrenze. Und irgendwo zwischen diesen Extremen finden Profis ihr persönliches Setup, das sie selten – eigentlich nie – verändern. Denn im Profisport zählt vor allem eines: dieses vertraute Schlaggefühl, dem sie blind vertrauen.
Die Logistik eines Matches – Präzision im Akkord
Wenn zum Beispiel ein Grand-Slam-Tag startet, summen die Besaitungsmaschinen bereits lange vor dem ersten Ballwechsel.
- ATP-Spieler lassen im Schnitt rund 5 Schläger pro Match bespannen, dazu 1–2 für die Trainingssession.
- WTA-Spielerinnen benötigen etwa 3 pro Match, plus einen fürs Training.
- Bei ATP-1000-Turnieren sind es im Schnitt 4 Schläger pro Match.
- Jeder davon wird exakt nach Vorgabe bespannt – manchmal nur mit einem Unterschied von 0,5 kg Spannung, weil der Spieler spürt, dass die Luftfeuchtigkeit steigt oder der Platz langsamer wird.
Für Außenstehende kaum wahrnehmbar. Für Profis Welten.
Im Tennis wechseln Profis ihr Setup so gut wie nie. Schläger und Saite bleiben konstant – oft über Jahre. Nicht aus Werbung, nicht aus Gewohnheit, sondern weil jede Änderung ihr ganzes Gefühl durcheinanderwirbeln würde.
Wenn die Saite stimmt, stimmt alles.
Die Legende unter den Saiten : Babolat Touch VS
Doch unter all den Hightech-Saiten gibt es eine, die aus der Reihe tanzt. Eine Saite, die nicht Zukunft, sondern Tradition ist. Eine Saite, die seit fast 100 Jahren den Tenniszirkus prägt:
Touch VS – die Königin der Saiten
#MadeInFrance Stärken: 1.20 / 1.25 / 1.30 mm
Seit 1925 im Sortiment, Naturdarm-Produktion sogar seit 1875, wird sie bis heute ausschließlich in Frankreich gefertigt.
Um12 Meter Darmsaite herzustellen, braucht es:
- 2 Kühe
- 1 Monat Zeit
- 11 präzise Arbeitsschritte
Jahr für Jahr entstehen so 2400 km Touch VS – und diese haben bereits über 1000 Grand-Slam-Titel gewonnen. Keine Babolat-Saite ist hochwertiger, legendärer oder so eng mit der DNA des Tennissports verknüpft.
- Die 100 % Naturdarmsaite bietet eine Kombination, die bis heute unerreicht ist:
- Lebhaftes, unvergleichliches Ballgefühl
- Erstaunliche Power, ohne Effort
- Langfristigen Spannungserhalt, den kein synthetisches Material kopieren kann
Nicht ohne Grund ist sie auf der Tour noch immer im Einsatz – oft sichtbar in Hybrid-Setups, wie zum Beispiel bei Novak Djokovic, Alexander Zverev , Grigor Dimitrov oder Sofia Kenin manchmal komplett im Racket.
