Die besten Frauen-Matches bei den Australian Open 2020
Mit Sofia Kenin hat eine Außenseiterin beim ersten Grand-Slam-Turnier des Jahres 2020 zugeschlagen. Die US-Amerikanerin war auch an einigen der besten Matches beteiligt.
von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet:
02.12.2020, 17:48 Uhr

#1: 3. Runde, Qiang Wang vs. Serena Williams 6:4, 6:7 (2), 7:5
Wer hätte das gedacht: Nicht nur, dass Serena mit dem ersten Titelgewinn seit 2017 in Auckland nach Melbourne gekommen war, nein, im bis dahin letzten Aufeinandertreffen der beiden bei den US Open 2019 hatte die US-Amerikanerin Wang absolut keine Chance gelassen. Beim 1:6 und 0:6 hatte die Chinesin keinen einzigen Gewinnschlag zustande gebracht.In der dritten Runde der Australian Open 2020 waren es immerhin 25. Serena, wieder einmal auf dem Weg zu ihrem 24.Major-Titel gescheitert, verbuchte 43 Winner. Aber eben auch 56 Fehler ohne Not, gegenüber nur 20 von Wang, die nach einer Spielzeit von 2:41 Stunden als Siegerin den Platz verließ.
#2: 3. Runde, Cori Gauff vs. Naomi Osaka 6:3, 6:4
Wie schnell sich die Zeiten im Tennissport ändern, hat nicht nur Serena gegen Qiang Wang erfahren müssen. Auch Naomi Osaka war mit der Erinnerung eines glatten Sieges gegen Cori Gauff bei den US Open in das Drittrunden-Duell in Melbourne gegangen. Und wie schon in New York bestimmte Osaka das Match - im Guten wie im Schlechten. Zwar gelangen der Titelverteidigerin, die von Beginn an sehr nervös wirkte, 17 Gewinnschläge (Gauff nur sechs). Bei den Unforced Errors hatte Osaka mit 30:17 aber auch die Nase vorne. nach 67 Minuten Spielzeit durfte Gauff sich über den Platz im Achtelfinale freuen.
#3: 3. Runde, Angelique Kerber vs. Camila Giorgi 6:2, 6:7 (4), 6:3
Da war sie wieder. jene Angelique Kerber, die mit ihrem Kampfgeist und ihren Defensivkünsten 2016 in Melbourne den Titel geholt hatte. Camila Giorgi drückte permanent auf das Tempo, hatte am Ende 49 direkte Gewinnschläge in ihrer Bilanz stehen (Kerber nur 15). Allerdings leistete sich die Italienerin auch 65 Fehler ohne Not - und bekam von Kerber umgekehrt nur 16 Punkte geschenkt.
#4: Halbfinale, Sofia Kenin vs. Ashleigh Barty 7:6 (6), 7:5
Zweite große Enttäuschung für Ashleigh Barty innerhalb weniger Wochen in ihrer Heimat: Ende der Saison 2019 konnte die Weltranglisten-Erste den Sack im Fed-Cup-Finale gegen Frankreich nicht zumachen, nun scheiterte sie an Position eins gesetzt an Sofia Kenin. Auffallend in diesem Match: die guten Aufschlagleistungen beider Spielerinnen. Jeweils nur vier Breakbälle ließen Barty und Kenin zu. Die Us-Amerikanerin nutzte deren zwei, die Lokalfavoritin lediglich einen.
#5: Finale, Sofia Kenin vs. Garbine Muguruza 4:6, 6:2, 6:4
Das Titelmatch darf in dieser Aufzählung natürlich nicht zählen. Schon alleine deshalb, weil es zunächst direkt in die erwartete Richtung lief: Die bereits mit zwei Major-Titeln dekorierte Muguruza würde sich nun auch endlich in Melbourne den Titel holen - ebenso überraschend, wie ihr das 2016 in Roland Garros und 2017 in Wimbledon schon gelungen war. Tatsächlich ging nach einer Spielzeit von 2:03 Stunden aber Kenin als Siegerin vom Court. Auch, weil Muguruza Nerven gezeigt und acht Doppelfehler produziert hatte. Vor allen Dingen aber, weil die US-Amerikanerin bei der Verwertung ihrer Breakchancen viel effizienter war: Während Muguruza nur zwei von zwölf Möglichkeiten zu nutzen wusste, ließ Kenin von sechs Chancen nur eine aus.