Die ITF-Klasse von 2023
Auch in diesem Jahr tagte die Expertenkommission, um die hoffnungsvollsten Talente der vergangenen Saison auf der ITF-Tour auszuzeichnen. In die sogenannte „ITF Class of 2023“ wurden fünf Spieler:innen aufgenommen, die man in der nächsten Saison auf jeden Fall auf dem Radar haben sollte.
von Dietmar Kaspar
zuletzt bearbeitet:
10.08.2024, 11:33 Uhr
Das fünfköpfige Gremium, bestehend aus Ashley Keber (WTA), James Marsalek (ATP), Mark Woodforde (ITF), Mary Pierce (ITF) und Nao Kawatei (ITF) entschied sich aus einer vorgefertigten Short-List, bestehend aus 18 Kandidat:innen, für folgende fünf Spieler:innen:
Mirra Andreeva
Ihre famosen Auftritte auf Grand Slam- und WTA-Ebene, welche die 16-jährige in die Top 50 der Weltrangliste führten, hatten ihren Ursprung zu Saisonbeginn auf ITF-Ebene. Auf Position 405 gestartet, siegte die Russin nach ihrem Einzug ins Juniorinnen-Finale bei den Autralian Open erst beim W60-Turnier in Chiasso aus der Qualifikation heraus, in der Folgewoche in Bellinzona, ebenfalls in der Schweiz, in der gleichen Kategorie. Mit Rang 46 zum Saisonende startet die in Krasnojarsk geborene Andreeva mit höchsten Erwartungen in das neue Spieljahr.
Alina Korneeva
Die ebenfalls 16-jährige legte den Fokus noch verstärkt auf den Junior-Circuit. Nach dem Erfolg im Endspiel der Australian Open über die gleichaltrige Andreeva legte sie den Titel in Roland Garros nach. Am Saisonende sicherte sie sich noch den Titel bei den ITF World Tennis Tour Junior Finals und beendete damit das Jahr auf Position 1 der Juniorinnen-Weltrangliste. Auf der Damen-Tour siegte sie beim W60-Turnier in Pretoria und dem W100-Event in Figueira Da Foz, was sie zum Saisonende auf Platz 156 im WTA-Ranking katapultierte.
Marina Stakusic
Die Kanadierin erlebte ein Jahr der Höhen und Tiefen. Nach ihrem ersten Saison-Turnier im Januar musste die 19-jährige verletzungsbedingt sechs Monate passen, ehe sie nach drei Turnieren erneut mehr als zwei Monate pausieren musste. Nach der Absage von Bianca Andreescu wurde sie überraschend für die kanadische Auswahl bei den Billie Jean King Cup Finals in Sevilla nominiert, wo sie furios durchstartete. Mit insgesamt drei Siegen in vier Begegnungen, inklusive dem ersten Punktgewinn im Finale gegen Italien, hatte sie maßgeblichen Anteil am Titelgewinn an der Seite von Leylah Fernandez. Beflügelt von dem Erfolg ließ die Nr. 258 der Welt noch drei ITF-Titel in ihren letzten fünf Turnieren der Saison folgen.
Henrique Rocha
Auf Position 850 zu Beginn der Saison startete der 19-jährige Portugiese auf der ITF-Tour richtig durch. Insgesamt sechs Einzel-Titel, und diese in der höheren M25-Kategorie, konnte der Schützling des ehemaligen Weltranglisten-59. Rui Machado einheimsen bei mehr als 60 gewonnenen Saison-Matches. Belohnt wurde dies mit einem Sprung im ATP-Ranking um mehr als 600 Plätze auf Position 247. Auch im Doppel überzeugte der in Porto geborene Rocha mit vier gewonnenen Titeln und einem Höchst-Ranking von 213.
Dino Prizmic
Obwohl der Kroate diese Saison noch bei den Junioren startberechtigt war, überzeugte der 18-jährige auf der Herren-Tour auf vollster Linie. Schon Ende letzter Saison ließ er bereits mit drei hintereinander gewonnenen ITF-Turnieren im Dezember in Monastir aufhorchen und beendete das Jahr auf Position 475. In dieser Spielzeit ließ er einen weiteren ITF-Titel im heimischen Porec folgen und erspielte sich in Banja Luka seinen ersten Titel auf der ATP-Challenger-Tour. Bei einem Karrierehoch auf Rang 155 in der Weltrangliste wagte der in Split geborene Prizmic nur einen einzigen Ausflug auf den Junior-Circuit, den er mit dem Sieg in Roland Garros veredeln konnte.