Als Steffi Graf erstmals gegen Martina Hingis verlor
Am 10. Mai 1996 spielt die Weltranglisten-Erste gegen das Schweizer Wunderkind – und hat danach keine Ahnung, warum sie auf dem Platz stand.
von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet:
08.05.2016, 17:21 Uhr

Jung gegen alt, Zukunft gegen Gegenwart, Wunderkind gegen Etablissement... Es gibt viele Begriffe, die gerne verwendet werden, wenn eine vermeintliche Ablösung an der Spitze bevorsteht.
„Hatte keine Ahnung, was ich getan habe“
Der 10. Mai 1996 steht Pate für den Generationenwechsel im Damentennis. Zum ersten Mal besiegt die erst 15-jährigeMartina Hingisin Rom die Weltranglisten-ErsteSteffi Grafmit 2:6, 6:3, 6:2 und macht sich damit zur jüngsten Spielerin, die je gegen „Fräulein Vorhand“ siegen sollte. Grafs Kommentar im Anschluss an das Match: „Ich hatte keine Ahnung, was zur Hölle ich da draußen getan habe.“
Hingis war es dann auch, die Grafs Regentschaft auf Platz eins der Welt beendete: Am 31. März 1997 löste sie die Deutsche nach insgesamt 377 Wochen als Weltranglisten-Erste ab. Hingis selbst hielt sich insgesamt 209 Wochen an der Spitze.
Zwei legendäre Matches sollten folgen
Beim Duell Graf gegen Hingis stehen jedoch zwei andere Matches im Vordergrund. Zum einen das Masters-Finale des Jahres 1996, das Graf in fünf Sätzen mit 6:3, 4:6, 6:0, 4:6, 6:0 für sich entschied – es war übrigens das letzte Fünf-Satz-Match der Damen-Geschichte.Und das legendäre French-Open-Finale 1999, in dem Hingis führte und wie die sichere Siegerin aussah, bevor sie das Publikum gegen sich aufbrachte und Graf gegen alle Wahrscheinlichkeiten ihren 22. Grand-Slam-Titel gewann.Im Gesamt-Duell der beiden lag Graf zum Karriereende entspannt in Führung – mit sieben Siegen bei zwei Niederlagen.