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Gal-Gala zum nächsten rumänischen HTT Masters 1000 Titel

Mit einer galaktischen, beinahe schon außerirdischen Vorstellung hat Emanuel Gal am Dienstag Abend d...

von Claus Lippert
zuletzt bearbeitet: 24.02.2023, 04:18 Uhr

Wer gewinnt? Tippt jetzt!

Mit einer galaktischen, beinahe schon außerirdischen Vorstellung hat Emanuel Gal am Dienstag Abend das Endspiel der 14. Ausgabe des Februar Masters Series 1000 Turniers im Union Tennis Center La Ville gewonnen. Der rumänische Youngster dominierte den finalen Showdown des ersten Saison-Evemts auf HTT 1000er-Ebene in atemberaubender Weise, und hatte nach nur 61 Minuten keinen geringeren als den frischgebackenen HTT Australian Open Sieger Philipp Fedorczuk mit 37 Winnern und 5 Assen in selten gesehener Art und Weise  6:4, 6:1 vom Platz geschossen. Gal freute sich über seinen allerersten HTT Karriere-Titel, und hübschte mit seiner Gala-Vorstellung im 10. HTT Saisonfinale gleich mehrere rumänische und internationale HTT Bilanzen auf. Für den unterlegenen Philipp Fedorczuk blieb nach der ersten Saison-Niederlage als kleines Trostpflaster der erstmalige Einzug in die Top Ten der HTT Computer-Rangliste. Ein Bericht von C.L

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Emanuel Gal und die rumänischen & internationalen HTT-Statistiken

Wollen wir vorweg gleich einmal die Statistik-Freaks der Hobby Tennis Tour mit den neuesten Fakten und Bilanzen nach dem ersten HTT Masters Series 1000 Turnier des neuen Jahres beglücken. Emanuel Gal ist der erst der dritte rumänische Spieler, der sich in der Open Ära in die Siegerlisten aller HTT 1000er-Events eintragen konnte, und der achte Rumäne überhaupt, der seit 1990 zu HTT Titelehren kam. Der 20jährige sorgte als elfter internationaler HTT Akteur für den 30. internationalen HTT Masters 1000 Turniersieg. Für die Karpaten-Server war es der 12. Turniersieg auf Masters-Series-Niveau und der insgesamt bereits 53. Titel der langen HTT Geschichte. Nachdem Damian Roman im Achtelfinale bereits die Segel streichen musste, sprang Gal aus rumänischer Sicht in die Bresche, womit die Südosteuropäer drei der letzten fünf HTT Masters-1000-Turniere gewinnen konnten. Gal ist außerdem erst der zweite internationale Sieger des Februar Masters Series 1000 Turniers nach dem Russen Alexander Sikanov, der 2017 als bislang einziger Nicht-Österreicher dieses 1000 Punkte-Event für sich entscheiden konnte. Gal wird in der HTT-Statistik übrigens als insgesamt 69. Sieger eines HTT Masters 1000 Turniers geführt, und er fixierte am Dienstag Abend in überlegener Manier als 122. internationaler Turniersieger den insgesamt 281. internationalen HTT Titelgewinn der Open Ära seit 1990.

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HTT AO Champion Philipp Fedorczuk kassiert in seinem ersten HTT Masters Series 1000 Karriere-Finale seine erste Niederlage in 2023

All diese imposanten Zahlen und Daten aus dem HTT Statistik-Archiv verblassen allerdings im Vergleich zur unfassbaren Performance, die Emanuel Gal am Dienstag Abend im Endspiel des 168. HTT Masters Series 1000 Turniers der HTT Historie auf den La Ville Centercourt zauberte. Eigentlich war ja HTT Australian Open Champion Philipp Fedorczuk als der große Favorit in sein zweites Saison-, und fünftes HTT Karriere-Finale gestartet. Mit 10:0 Siegen hatte 18jährige das Jahr 2023 in bestechender Frühform in Angriff genommen, und mit dem Gewinn des ersten HTT Grand Slam Turniers der Saison auch seine Anwartschaft auf die Nummer 1 Position irgendwann im heurigen Jahr angemeldet. Nachdem Fedorczuk die ersten 50 Tage der 2023er-Saison beherrscht hatte, plante der Jungstar vom TC Kalksburg eigentlich andere sportliche Dimensionen zu erschließen. So erkundigte sich der HTT AO Gewinner beim HTT Veranstalter, ob schon jemals in den 33 Jahren HTT ein Spieler eine Saison ungeschlagen beenden konnte. Damit einher wäre auch der erstmalige Gewinn des HTT Grand Slams gegangen, also alle 4 großen Titel in einem Jahr zu gewinnen. Doch dann kam am Dienstag Abend alles anders. Philipp Fedorczuk wurde in seinem ersten HTT Masters Series 1000 Karriere-Endspiel vorgeführt, die neue sportliche Dimension hatte sein Gegner eröffnet, und was für eine!

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Ein Break entscheidet den ersten Satz zugunsten von Emanuel Gal

Schon in den ersten vier Games dieses ersten direkten Aufeinandertreffens der beiden HTT Saison-Shootingstars konnte man erahnen, dass Gal an diesem Abend das bessere Ende für sich haben würde. Beide Akteure glänzten zunächst in ihrem ersten Service-Game jeweils mit zwei Assen. Die erste brenzlige Situation bei eigenem Aufschlag hatte dann aber Fedorczuk beim Stand von 1:1 zu meistern, indem er gleich drei Break-Chancen Gals am Stück abwehrte. Weniger erfolgreich endete hingegen dann der Versuch des HTT Australian Open Siegers bei 2:2, den vierten Breakball gegen sich zu egalisieren. Gal setzte einen brillanten Vorhand-Return-Winner ins Feld des Gegners, und sicherte sich das einzige und damit entscheidende Break des ersten Satzes, der nach exakt einer halben Stunde mit 6:4 an die rumänische Nummer 2 der Hobby-Tennis-Tour ging, und gleichzeitig auch den ersten Satzverlust Fedorczuks im Turnierverlauf bedeutete. Nur zwei Punkte gab Gal in seinen drei letzten Aufschlagspielen des ersten Satzes nach gelungenem Break ab, der Erfolgsrun des 20jährigen hatte längst seinen Lauf genommen. Wer nun einen Generalangriff und eine Aufholjagd des Philipp Fedorczuk erwartete, wurde freilich bitter enttäuscht. Mit dem Selbstvertrauen des gewonnenen ersten Durchgangs und dem Selbstverständnis in seinem Spiel, startete hingegen Emanuel Gal eine One Man Show der besonderen Art.

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Gal mit gigantomaischer Vorstellung im zweiten Satz

Gal vermittelte an diesem Final-Abend längst den Eindruck, hier und heute unschlagbar zu sein. Der Rumäne hämmert seine Vorhandschläge aus allen nur erdenklichen Winkeln und Ecken des Platzes über das Netz, er servierte hammerhart und mit exzellenten Quoten, ließ nicht eine einzige Break-Möglichkeit für Fedorczuk zu, und zwang mit großartigen Return-Winnern und druckvollen Grundschlägen sein Gegenüber auch zu mehr Risiko beim Aufschlag. So kam Fedorczuk massiv unter Druck, die Doppelfehler ließen dann auch nicht lange auf sich warten. Gleich vier am Stück kosteten dem frischgebackenen HTT Australian Open Champ das Aufschlagspiel zum 0:3, mit geschafftem Doppel-Break war Gal nicht mehr aufzuhalten. Der 20jährige bestimmte weiter das Geschehen am Centercourt, Fedorczuk machte in dieser Phase des Finales gar nicht so viel falsch, aber der Auftritt seines Gegners hatte längst gigantomanische Ausmaße angeommen. Immerhin konnte der bis zum Finale heuer unbesiegt gewesene Fedorczuk noch das Ehrengame zum 1:4 festmachen, ehe die Gal-Gala ihrem finalen Höhepunkt entgegen steuerte. Bei 5:1 gab es dann noch ein letztes zu Null gewonnenes Break zum Endstand, nachdem Fedorczuk an diesem Abend typisch und bezeichnend mit Doppelfehler Nr. 10 abschloss.

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“Ich hatte heute kein Hemd” – die Stimmen zum Endspiel

61 Minuten waren gespielt, als Emanuel Gal mit 6:4, 6:1 seinen allerersten HTT Karriere-Turniersieg bejubeln durfte, und der dritte internationale HTT Masters Series 1000 Erfolg in Serie und der vierte internationale Turniersieg nach Trivun Djumic, Stanislav Perepelkin und Uros Bigic in Folge perfekt waren. Übrigens: Klammert man die HTT Masters 1000 Erfolge von Gals rumänischem Landsman Damian Roman einmal aus, dann hat der 20jährige am Dienstag Abend für den ersten rumänischen HTT 1000er-Titel nach fast 25 Jahren gesorgt, als Adrian Tismanariu im November auf zweithöchster HTT-Ebene triumphiert hatte. “Ich bin sehr froh und glücklich über meinen ersten Turniersieg auf der HTT. Es hat lange gedauert. Ich kann mich noch sehr gut an mein erstes und damals leider verlorenes Finale vor 5 Jahren im März 2018 gegen Florian Harca erinnern. Heute bin ich über meine Leistung echt überrascht. Es kann so weitergehen”, strahlte der Sieger mit dem riesigen Silber-Pott in den Händen. “Ich bin ohne Hemd heute gewesen. Ich hatte keine Chance. Von vorne bis hinten nicht. Mein Aufschlag hat nicht funktioniert, der Emanuel hat das ganze Match lang unfassbar serviert. Ich habe alles versucht, aber da war heute einfach nicht mehr drin”, analysierte Fedorczuk trocken und aufgeräumt sein finales Debakel”.

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von Claus Lippert

Freitag
24.02.2023, 02:10 Uhr
zuletzt bearbeitet: 24.02.2023, 04:18 Uhr