Goran Ivanisevic tadelt und adelt Nick Kyrgios

Der Wimbledon-Sieger von 2001 fordert vom australischen Ausnahmespieler mehr Respekt für Novak Djokovic.

von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet: 27.09.2019, 13:02 Uhr

Goran Ivanisevic fordert Respekt ein
Goran Ivanisevic fordert Respekt ein

Goran Ivanisevic war selbst kein Kind von Traurigkeit, der kroatische Wimbledon-Champion von 2001 ließ Fans, Schiedsrichter, das eigene Team immer offen seinen Unmut spüren. Allerdings nur auf dem Court. Verbale Schlagseiten gegen Kollegen sind nicht überliefert, weder in Wort und Schrift. Eben diese haben in jüngerer Vergangenheit eine kleine Renaissance erfahren, siehe etwa die Bemerkungen von Alexander Zverev in Richtung mancher Altersgenossen bei den US Open. Die deutsche Nummer eins hatte etwa Frances Tiafoe und Stefanos Tsitsipas angemahnt, sich auf das Wesentliche, den Sport, zu konzentrieren.

Davon ist Nick Kyrgios zumeist ein gutes Stück entfernt, nach seinen empathischen Auftritten beim Laver Cup in Genf hat der Australier in Zhuhai gleich wieder einen frühen Abschied genommen. Und sich mit Schulterschmerzen in den Heimaturlaub verabschiedet. Und muss jetzt erst einmal darüber sinnieren, ob er die Sanktionen der ATP gegen ihn akzeotiert: Am Mittwoch war bekannt geworden, dass die ATP Kyrgios eine halbjährige Bewährungsphase aufgebrummt hat. Sollte er sich während dieser Zeit eine Verfehlung leisten, droht eine Sperre von 16 Turnierwochen.

Im Frühjahr hatte Kyrgios allerdings auch neben den Platz für Aufregung gesorgt, in einem Podcast, dessen Quintessenz nun Goran Ivanisevic sauer aufgestoßen hat. Kyrgios hatte dem Weltranglisten-Ersten Novak Djokovic sinngemäß unterstellt, er würde daran verzweifeln, dass er weniger geliebt würde als Roger Federer und Rafael Nadal.

Kyrgios soll seine Gegner respektieren

Ivanisevic ist seit Wimbledon Teil des Trainerteams von Djokovic. Und teilte in einem Interview mit The Telegraph in Richtung Nick Kyrgios aus. „Das ist schlecht, weil ich nicht glaube, dass Novak irgendetwas falsch gemacht hätte“, so Ivanisevic. „Er hat sich dazu entschlossen, ohne Grund auf Novak herum zu hacken. Man kann auf dem Platz tun, was man will, aber man muss seinen Gegner respektieren. Nick redet sehr viel über Novak, und nur er weiß den Grund dafür.“

Was aber nicht heißt, dass Goran Ivanisevic das australische Enfant Terrible nicht als Tennisspieler schätzen würde. „Er sollte sich zusammenreißen, weil er eigentlich in den Top Fünf sein sollte. Er könnte ein Grand-Slam-Turnier gewinnen. Aber niemals mit seiner jetzigen Herangehensweise. Wenn er sich verändert, wäre das toll für ihn und für den Tennissport.“

von tennisnet.com

Freitag
27.09.2019, 16:55 Uhr
zuletzt bearbeitet: 27.09.2019, 13:02 Uhr