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Heimsiege bei den Majors? In Australien wartet man am längsten

Ashleigh Barty kann mit einem Erfolg gegen Danielle Collins bei den Australian Open 2022 (am Samstag live ab 09:30 Uhr bei Eurosport und in Österreich bei ServusTV) eine lange Durststrecke für die Heimfans beenden.

von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet: 28.01.2022, 17:00 Uhr

Andy Murray hat die Briten in Wimbledon schon zweimal froh gemacht
© Getty Images
Andy Murray hat die Briten in Wimbledon schon zweimal froh gemacht

So unglaublich grandios Roger Federer, Rafael Nadal und Novak Djokovic in der jüngeren Vergangenheit auch abgeschnitten haben: Einen Heimsieg bei einem Grand-Slam-Turnier hat keine der drei Legenden auf seinem Konto. Naturgemäß. Denn die vier Majors sind in Australien, Frankreich, Großbritannien und den USA angesiedelt. Und werden es auch bleiben. So muss sich Federer in Sachen Heimspiel mit Erfolgen in Basel bescheiden, Nadal hat immerhin Madrid und Barcelona zur Auswahl, Djokovic hat sich sein lokales Event in Belgrad gleich selbst geschnitzt.

Und so obliegt es also SpielerInnen aus den vier genannten Nationen, sich dem eigenen Erwartungsdruck und jenem der Fans zu stellen. Und Ashleigh Barty fehlt noch genau ein Sieg gegen Danielle Collins, um ihr Meisterstück in Melbourne abzuliefern. Es wäre der erste Heimsieg einer Frau seit Christine O´Neil im Jahr 1978. Wie sieht es generell bei den vier wichtigsten Turnieren im Tennissport aus?

Australian Open: Es ist sehr lange her!

O´Neil konnte also 1978 den letzten Titel holen, zwei Jahre später schaffte es Wendy Turnbull ins Finale (und verlor gegen Hana Mandlikova). Seitdem tut sich bei den Frauen nichts. Bei den Männern reicht der letzte Triumph eines Aussies sogar bis 1976 zurück,Mark Edmondson war damals so frei. Immerhin: 2005 spielte sich Lleyton Hewitt bis ins Finale. Stand gegen Marat Safin aber auf verlorenem Posten.

Roland Garros: Yannick und Mary ziehen durch!

Die jüngere französische Tennisgeschichte bei den Frauen wird in Sachen French Open von Mary Pierce geschrieben. Im Jahr 2000 gewinnt sie im Endspiel gegen Conchita Martinez, fünf Jahre später geht Pierce gegen Justine Henin im Finale chancenlos unter. Die französischen Männer der Neuzeit müssen sich immer noch mit Yannick Noah messen lassen. Der lieferte 1983 im Endspiel gegen Mats Wilander ein Festival der guten Laune ab, fünf Jahre später blieb Henri Leconte als letzter französischer Finalist gegen eben jenen Wilander chancenlos.

Wimbledon: Sir Andy macht die Briten froh!

Virginia Wade im Jahr 1977. Das ist die Liste. Seitdem hat an der Church Road keine Frau mehr triumphiert (Wade schlug damals Betty Stöve aus den Niederlanden), nicht einmal zu einer Finalteilnahme hat es gereicht. Das sieht dank eines Schotten bei den Männern besser aus: Sir Andy Murray holte auf dem heiligen Rasen von Wimbledon 2012 nicht nur seine erste Goldmedaille bei Olympischen Spielen, 2013 und 2016 gewann Murray auch seinen Heim-Grand-Slam.

US Open: Nein, Serena war nicht die letzte Siegerin!

In den Hochzeiten von Pete Sampras und Andre Agassi war eine Durststrecke von mittlerweile mehr als 18 Jahren im Grunde genommen undenkbar - aber diese Ära ist vorbei. Andy Roddick bleibt mit seinem Sieg 2003 bis auf weiteres der letzte heimische US-Open-Sieger. Roddick schnupperte auch als letzter an einem Titel in Flushing Meadows, verlor 2006 allerdings das Finale gegen Roger Federer. Sloane Stephens wiederum zeichnet für den jüngsten Heimsieg bei einem der Majors verantwortlich: 2017 schlug sie im Endspiel Freundin Madison Keys. Serena Williams hätte in den beiden darauffolgenden Jahren die Chance dazu gehabt - verlor die jeweils entscheiden Matches aber gegen Naomi Osaka und Bianca Andreescu.  

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