"Wir brauchen mehr Medienpräsenz"
Wir lassen in unserem Jahresrückblick die Präsidenten der Landesverbände zu Wort kommen.
von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet: 08.12.2011, 11:19 Uhr
tennisnet.comhat die Präsidenten der deutschen Landesverbände zu einer kleinen Umfrage über die Situation im deutschen Tennis eingeladen. Einige Präsidenten standen uns Rede und Antwort. Heute: Robert Hampe, der Präsident des Westfälischen Tennis-Verband (WTV).
1. Was war Ihr persönliches Tennishighlight 2011?
Hampe: Der Aufstieg mit meiner Mannschaft im Sommer. Wenn auch leider nicht immer sehr positiv, die Mitgliederversammlung des DTB, die uns fast über das ganze Jahr begleitet hat.
2. Wie sehen Sie die Entwicklung des deutschen Tennis allgemein?
Hampe: Vor allem im Damenbereich sehr positiv. Aber auch bei den Herren haben sich noch nie so viele Spieler in den Top 200 der Weltrangliste platziert.
3. Was könnte Ihrer Meinung nach verbessert werden, um das deutsche Tennis zu stärken?
Hampe: Mehr Medienpräseznz, vor allem im Fernsehen. Große Events wie z.B. das ATP World Tour Final sind nur im Pay-TV zu sehen. Dazu mehr Zusammenarbeit zwischen den Landesverbänden unter Federführung des DTB.
4. Von welchem Spieler erwarten bzw. erhoffen Sie sich 2012 das Meiste - deutscher Spieler/internationale Spieler?
Hampe: Unser Hauptaugenmerk liegt natürlich auf den WTV-Talenten. Hier hat unser Jan-Lennard Struff gewaltige Schritte in der Weltrangliste nach vorne gemacht, ihm traue ich künftig noch viel zu. Aber auch unsere Nachwuchsspieler Daniel Masur, Kevin Kaczyinski und Matthias Wunner können 2012 weiter auf sich aufmerksam machen.
5. Von welcher Spielerin erwarten bzw. erhoffen Sie sich 2012 das Meiste - deutsche Spielerin/internationale Spielerin?
Hampe: Wie bereits bei den Herren gesagt, sehen wir auch wieder verstärkt unsere WTV-Talente im Mittelpunkt. Dinah Pfizenmaier hat einen Riesensprung in der Weltrangliste gemacht und wird 2012 hoffentlich den Sprung in die Top 100 schaffen! Aber auch unsere Morderger-Zwillinge, Taya und Jana, sowie Alexandra Bezmenova machen international im Jugendbereich tolle Fortschritte.
6. Braucht Tennis Regeländerungen, um noch attraktiver zu werden?
Hampe: Nein, das aktuelle Regelwerk wird Bestand haben. Kleine Veränderungen wie z.B. die No-Ad-Regel im Doppel haben sich größtenteils durchgesetzt. Im Tennis sind ansonsten keine Regeländerungen notwendig, sonst verliert unser Sport zu viel von unserem Charakter und seiner Begeisterung. In anderen Sportarten kam es ja meistens auch nur zu Regeländerungen auf Druck der Medien für bessere Fernsehübetragungen.
7. Wie könnte der Tennissport seine mediale Präsenz steigern? Woher beziehen Sie Informationen zum Tennissport?
Hampe: Ein absoluter Topspieler würde natürlich helfen. Im Damenbereich ist ja eine sehr positive Tendenz zu erkennen. Sobald wieder wichtige Erfolge errungen werden, wird auch die TV-Rate wieder erhöht werden. Wir sind auf einem guten Weg! Turniere wie die überaus attraktiven Gerry Weber Open sind natürlich beste Werbung. Das Rothenbaum-Turnier ist wieder auf einem guten Weg. Weiter Highlights im Turnierkalender wären hilfreich. Meine Informationen aus dem Sport ziehe ich, um aktuell zu sein, nahezu täglich aus dem Internet und insgesamt aus den zahlreichen Tenniszeitungen und Magazinen.
8. Was kann das deutsche Fed-Cup-Team 2012 erreichen?
Hampe: Wenn alle weiter auf dem Niveau spielen und Verletzungen ausbleiben, sind meine Erwartungen sehr hoch.
9. Was kann das deutsche Davis-Cup-Team 2012 erreichen?
Hampe: Leider ist das Niveau der Männer international nicht ganz so hoch wie bei den Damen. Aber mit einer geschlossenen Mannschaftsleitung kann die eine oder andere Überraschung möglich sein.
10. Haben Sie einen Wunsch für den Turnierkalender - in Deutschland und/oder international?
Hampe: Den Einbau eines Damenturniers in die Gerry Weber Open in Halle. Zudem das Damenturnier in Berlin wieder aufleben lassen.
Die Fragen stellten Harald Buchheister und Christian Albrecht Barschel