John Isner kritisiert Preisgeldkürzungen: "ATP ist ein kaputtes System"

Nachdem bekannt wurde, dass das ATP-Masters-1000-Event von Miami - wie so viele Turniere - sein Preisgeld aufgrund von COVID-19 markant kürzen wird, hat der US-Amerikaner John Isner diesen Umstand via Twitter massiv kritisiert. 

von Michael Rothschädl
zuletzt bearbeitet: 26.02.2021, 09:45 Uhr

John Isner ist mit den Preisgeldkürzungen bei den Miami Open alles andere als glücklich
John Isner ist mit den Preisgeldkürzungen bei den Miami Open alles andere als glücklich

"Die ATP ist ein kaputtes System. Spieler und Turniere müssen als "Partner" zusammenarbeiten, aber eine 60-prozentige Kürzung (Anm. des Gesamtpreisgelds) und eine 80-prozentige Kürzung des Champions-(Anm. Preisgeldes) bei einem unserer größten Events, das TV-, Daten-, Sponsoring- und neu genehmigte Glücksspieleinnahmen weiterhin hat, ist überhaupt keine Partnerschaft", schrieb John Isner auf Twitter, nachdem "Tennis Majors" die Eckdaten zum ersten ATP-Masters-1000-Events des Kalenderjahres 2021 bekanntgemacht hatte. 

Der US-Amerikaner fordert ein Audit, um zu eruieren, wie stark der finanzielle Schaden für die Turnierveranstalter aufgrund der (teilweise) leeren Ränge tatsächlich sei und danach eine "Formel", um eine faire Verteilung der Einnahmen zu gewährleisten. "Erstaunlich, dass wir das bei vielen unserer großen Events immer noch nicht haben. Wie kann das Sinn machen?", schreibt Isner weiter. 

Isner: "Schon ein bisschen heuchlerisch"

Außerdem prangert der Aufschlag-Hüne eine fehlende Transparenz im Tennissport an, die es bei NBA, NHL und dergleichen in dieser Art keineswegs gäbe. "Tennis ist von Konflikten und mangelnder Transparenz geplagt", so Isner. Demnach haben Turnierveranstalter eine unbegrenzte Zeitspanne, um deren Stellung zu monetarisieren, wohingegen den Spielern aufgrund der natürlichen Halbwertszeit einer Karriere eben nur eine begrenzte Zeitspanne zur Verfügung stünde. "Das ist ein kaputtes System", unterstreicht Isner. 

Insbesondere stößt dem US-Amerikaner nämlich auf, dass es bei den Spielern derart drastische Preisgeldkürzungen gäbe, die Führungsriege der ATP aber weiterhin volles Gehalt und volle Zusatzleistungen erhalte. "Das soll einen Sinn ergeben. Scheint ein bisschen heuchlerisch zu sein, finden ihr nicht?", schreibt Isner.

Demgegenüber stehen unterdessen Turnierveranstalter wie der der Australian Open, die ein Rekordminus von rund 65 Millionen Euro Verlust nach der Austragung 2021 beklagten. Der Grund: Fehlende Zuschauereinnahmen aufgrund der COVID-19-Restriktionen. 

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von Michael Rothschädl

Freitag
26.02.2021, 13:52 Uhr
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